Domino mit Steinbrück

Crash-Kurs Wie der Finanzminister in zwei Wochen etwas über die Globalisierung gelernt hat
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Die gegenwärtige Krise bringt nicht nur Banken an den Rand des Einsturzes. Das finanzkapitalistische Beben rüttelt auch am wirtschaftsliberalen Glauben. Beherzt wird nach dem Staat gerufen, Regulierung und Kontrolle gehören zum neuen Standardrepertoire einer politischen Szene, deren Gebetsmühle eben noch in die Gegenrichtung lief. Das ist die gute Nachricht der Krise. Die schlechte: Die Politik stolpert den Ereignissen hinterher, kaum in der Lage, den Märkten tatsächlich Paroli zu bieten.

Zum Beispiel Peer Steinbrück. Als der Finanzminister am 16. September die Haushaltsdebatte im Parlament eröffnete, wollte er von einer Krise noch gar nichts wissen. Stattdessen keilte der SPD-Mann gegen "Untergangspropheten und Krisenprediger", wer die Rezessionsgefa