Selbstsicher

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Während am Wochenende noch bundesweit gegen den deutschen Afghanistan-Einsatz demonstriert wurde, brachten Koalitionspolitiker erstmals eine Reduzierung der Truppen ins Spiel, ja sogar einen Abzug. Das "Signal einer wirklichen Anti-Kriegs-Bewegung", als das sich die Ostermärsche sehen, schien endlich in Berlin angekommen zu sein. Doch die Exit-Debatte ist bloß das Vorspiel zum NATO-Gipfel Anfang April. Dann wird man im Bündnis wieder mehr deutsches Engagement am Hindukusch fordern. Die öffentlichen Rückzugsüberlegungen dienen also dazu, den Preis möglicher Zugeständnisse zu erhöhen. Tatsächlich steht im Herbst die Verlängerung des ISAF-Mandats an, man wird sogar eine Aufstockung der Truppen anstreben: Nur so lasse sich überhaupt eine Ausstiegs-Perspektive offen halten, heißt es. Mit diesem Kunstgriff lässt die Politik allenfalls erkennen, dass sie vor dem Wahljahr 2009 etwas mehr Rücksichtnahme auf den Wähler für nützlich hält - wegen der Mehrheit, die in Umfragen für den Abzug plädiert. Die Zahl der Kriegsgegner, die bereit sind, auf die Straße zu gehen, ist viel kleiner. Auch wenn es etwas mehr waren als 2007 - es sind zu wenig, um die Selbstsicherheit der Politik zu stören.

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