„Die Maya waren nur präzise Rechner“

Im Gespräch Noch immer wird die Hochkultur Lateinamerikas zu sehr aus christlicher Perspektive gesehen, sagt Nikolai Grube
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Der Freitag: Herr Grube, nach einer Deutung des Maya-Kalenders steht am 21. Dezember 2012 das Ende der Zivilisation bevor. Müssen wir uns darauf einstellen, dass bald alles vorbei ist?

Nikolai Grube: Ich glaube, die Frage beantwortet sich von selbst: Wir müssen es nicht.

Was spricht dagegen?

Tatsächlich können wir uns bei all diesen Visionen und Prophezeiungen nicht auf die Maya stützen. Das muss man ganz deutlich sagen: Es gibt nicht einen einzigen authentischen Beleg für Prophezeiungen der Maya über einen Weltuntergang. Das sind Dinge, die werden den Maya in den Mund gelegt, die haben mit ihrer Kultur nichts zu tun. Es gibt keine Maya-Prophezeiungen zum Jahr 2012, das Jahr spielt für die Maya nur eine sehr geringe Rolle.

Wie ist es dann zur Be­rec