Organisiert auftretend und anonym?

Die Kommentatormafia - Der Spiegel versucht sich zu rechtfertigen. Auf Kosten der Leser-KommentatorInnen.

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Die Aussage auf Spiegel-Online, viele der kritischen Leserkommentare zur Rußland-Berichterstattung hätten “organisiert auftretende, anonyme User” verfasst, macht mich hilflos und wütend.

Der Spiegel schreibt in eigener Sache:

Eine Behauptung für die SPON dreisterweise keine Belege bringt. Daher fällt es mir um so leichter, hier als Betroffener eine offizielle Gegenerklärung abzugeben:

Wenn ich den Eindruck habe, Artikel eines Leitmediums sind emotional geschrieben und bei der Recherche wurde nur auf Quellen einer Konflikt-Seite zurückgegriffen, dann fühle ich mich als Leser natürlich veralbert und aufgefordert, einen kritischen Leserkommentar zu schreiben. Ich sehe das als Teil meiner Bürgerpflichten an. Das ging mir gelegentlich schon bei der Syrienberichterstattung so. Beim Thema “Ukraine/Rußland” habe ich nun schon Routine entwickelt.

Ich bin weder anonym, noch bin ich organisiert - wenn, dann relativ schlecht; fragen Sie meine Kollegin. Auftretend bin ich jedoch ganz bestimmt und so wiederhole ich: die Qualität vieler Berichte zu Syrien, der Ukraine und Rußland bei SPON, ZON, ARD und ZDF ist erschreckend niedrig. Behauptungen werden ohne Angaben von Quellen aufgestellt, oft sogar, wenn deren Gegenteil mit einem Klick herausgefunden werden kann (z.B. der Satz aus dem aktuellen Spiegel-Leitartikel: "Niemand im Westen zweifelt noch ernsthaft daran, dass das Flugzeug mit einem Buk-Luftabwehrsystem abgeschossen wurde, das die Separatisten höchstwahrscheinlich aus Russland erhalten haben." ). Meinungsbildung verkommt so zur verantwortungslosen Meinungsmache.

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Geschrieben von

torsten-peh

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torsten-peh

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