Die pragmatische Republik Allahs

Iran Bisher gab es nach jeder Parlamentswahl Kompromisse zwischen Reformern und Klerikern. Wird es auch dieses Mal so sein?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2016
Die Institutionen des islamischen Staates gestehen der Legislative nur begrenzte Rechte zu
Die Institutionen des islamischen Staates gestehen der Legislative nur begrenzte Rechte zu

Foto: Imagebroker/Imago

Es ist lange her, dass eine Wahl im Iran derart starke internationale Beachtung findet, wie der Urnengang am 26. Februar, wenn die mehr als 50 Millionen Wahlberechtigten über die Zusammensetzung des nächsten Parlaments und der sogenannten Expertenversammlung entscheiden. Erwartet wird, dass dieses erste Votum unter dem moderaten Präsidenten Hassan Rohani und nach dem historischen Atomabkommen dazu führt, die Reformkräfte zu stärken. Ausgemacht ist das aber keinesfalls. Und selbst wenn, bliebe abzuwarten, wie Konservative und Hardliner auf eine mögliche Niederlage reagieren. Bis zur Wahl Rohanis im Juni 2013 hatten die Regimekleriker alle politischen und religiösen Institutionen des Iran fest im Griff: sowohl die direkt gewählten wie Präsidi