Feilschen auf dem Basar der Feindschaft

Wahlkampf Iran Mahmud Ahmadinedschad will im Juni wiedergewählt werden. Ob ihm dafür eine Annäherung an den Erzfeind USA entgegenkommt oder schadet, bleibt jedoch abzuwarten
Exklusiv für Abonnent:innen

Mit seinen Angriffen auf Israel, formuliert in Genf auf der UN-Antirassismus-Konferenz, hat Mah­mud Ahmadinedschad die ausgestreckte Hand Barack Obamas fürs Erste ins Leere greifen lassen. Das war vorhersehbar. Der Präsident des Iran versteht es, den palästinensisch-israelischen Konflikt für seine politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Wer ihn deshalb als „Irren von Teheran“ abstempelt, unterschätzt das taktische Geschick dieses Politikers, der in vielen seiner populistischen Gesten eher an einen südamerikanischen Caudillo denn an traditionelle nahöstliche Herrscher erinnert.

Die Rede in Genf ist deshalb bei den arabischen Gesandten nicht unbedingt euphorisch aufgenommen worden. Ahmadinedschads Stärke ist die Straße, nicht da