Wer mit dem ersten Wurf tötet, ist schuldig

Iran Die zur Steinigung verurteilte Sakineh Mohammadi Aschtiani kann darauf hoffen, dass ihr Fall aus politischen Gründen neu bewertet wird. Retten wird sie das kaum
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Steinigungen gibt es auch im Internet. Man muss solche Videos nicht gesehen haben, um den grausam archaischen Charakter dieser Hinrichtungsart zu verabscheuen. Beschreibungen reichen völlig aus und sind bestens geeignet, alle Vorurteile gegen „den“ Islam zu bedienen. Gesteinigt wird vorwiegend in muslimischen Ländern, in denen die Sharia (das islamische (Straf-)Recht) fundamentalistische Auslegung und Anwendung findet. Die Opfer werden eingegraben, mit einem Tuch verhüllt und so lange von einer Menge mit faustgroßen Steinen beworfen, bis sie tot sind. Wer dabei mit dem ersten Wurf tötet, macht sich selbst eines Verbrechens schuldig. Das Opfer soll langsam und grausam sterben, sein Tod andere abschrecken und die Gemeinschaft „läutern“. D