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Ganz Deutschland versinkt im Schnee-Chaos. Sogar die Bahn. Nach den selbstbewussten 70ern ging es offenbar langsam aber stetig bergab mit ihr. Aktuell ist sie schlicht nicht mehr wintertauglich. Wird der Kampf gegen das gewandelte Klima nun endgültig zur Privatsache erklärt?

Der SPD-Verkehrsexperte Uwe Beckmeyer mag sich mit der Entwicklung nicht einverstanden erklären. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte er: „Die Deutsche Bahn ist nicht winterfest.“ Vielerorts seien Gleisanlagen defekt oder es seinen keine Weichenheizungen vorhanden. Beckmeyer fordert die Bahn zu mehr Einsatz auf: „Das Unternehmen muss massiv in Personal und Anlagen investieren, anstatt weiter auf dem Rücken der Reisenden zu sparen.“ Auf der Suche nach weiteren Schuldigen fügt er hinzu: „Momentan rächt es sich, dass die Bundesregierung die Bahn finanziell bis an die Schmerzgrenze ausgequetscht hat.“

Soweit die wackere Sozialdemokratie. Aber ist der Zug nicht längst abgefahren? SUVs allerorten zeugen davon, dass der Überlebenskampf – auch gegen die Launen der Natur – längst von jedem Einzelnen ausgetragen werden muss. Wer mag da noch öffentliche Verkehrsmittel „in Anspruch“ nehmen.

Auch der Zustand der Strassen wird nicht mehr als eine Aufgabe der Gemeinschaft gesehen. Ganze Städte legen sich auf den Rücken: Kein Salz mehr da! Streudienst eingestellt! Dafür ist aber reichlich Polizei unterwegs, die Verkehrsteilnehmer ohne Winterreifen in die Haftung nimmt. Freie Fahrt für freie Bürger erhält so einen sehr interessanten Nebensinn. Na dann: Gute Reise*!

* auf eigene Gefahr

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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