Bettinas Resterampe

Darf das wahr sein? O-Ton Bettina Wulff, tätowierte Ex-First-Lady der Republik:

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„Ich möchte, dass die Menschen mich so sehen, wie ich bin. Als eine ziemlich normale Frau und Mutter, die ihr Leben so leben möchte, wie sie es will, und nicht, wie andere es von ihr erwarten."

Wer mag dazu schon „Nein“ sagen? Millionen von Frauen sicherlich nicht. Echte Gentlemen sowieso nicht. Und die freiberufliche Journalistin Nicole Maibaum, die „Brigitte.de“ und „Freundin“ mit Schreibwerk bestückt, sicherlich am wenigsten. Denn sie ist die Co-Autorin unserer ziemlichen Normalo-Frau Wulff. Ein gut kalkulierter und mit dem nötigen PR Tam-Tam initiierter Start des gut 200 Seiten umfassenden Werkes verspricht bereits im Titel Einsichten „Jenseits des Protokolls.“

Nun, man darf gespannt sein, wie normal in diesem Areal gelebt wird. Ein Blick auf Christian, den Ehemann, lässt vermuten, dass abseits der sattsam bekannten Nehmerqualitäten erschreckend viel Normales zu Tage treten wird. Nicht umsonst hat ihn der oft so unsäglich treffend fabulierende Bazon Brock ja als „Nullsummenfigur“ tituliert.

Auch die anderen Einsätze von Bettina Wulffs Co-Autorin weisen in diese Richtung. Von 2007 bis 2009 arbeitete sie mit Iris Berben an der Porträtsammlung „Frauen bewegen die Welt“, gemeinsam mit Veronica Ferres verfasste sie das im März 2011 erschienene Buch „Kinder sind unser Leben“. Beide Damen sind ja erwiesenermaßen bieder und dank normaler Einkommen seit vielen Jahren bestens geerdet.

Erhellendes lauert in dem Buch also im Grunde nicht. Oder doch? Aufschluss über die Entstehung der Tätowierung verspricht die Steigbügel haltende Bildzeitung. Aber muss man das wissen?

Wie dem auch sei. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Gedächtnis und die Haltung der breiten Masse wirklich so kurzatmig und labbrig sind, wie viele vermuten. Denn wenn das Deutsche Volk Frau Bettina Wulff auch noch reichlich Tantiemen für die Resteverwertung ihres kurzen Berliner Gastspiels hinterher werfen sollte, ist ihm wirklich nicht zu helfen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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