Das Erste ausschalten

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Unseren Soldaten in Afghanistan wird weiter übel mitgespielt. Ausgerechnet direkt nach den aufwühlenden Stippvisiten aus der Politik mussten sie sich an der Heimatfront eine bittere Pille abholen. Weil die Übertragung angeblich zu teuer ist, hat die ARD die Ausstrahlung ihres Programms an den Hindukusch kurzerhand gestoppt.

Die Fakten: „Hotbird“, der zuständige Satellit, kostet rund 1 Mio. Euro im Jahr. Das sind lächerliche 0,019 Prozent der Gebühren. Und zu denen tragen die Soldaten an ihren bundesdeutschen Wohnsitzen sogar brav ihr Scherflein von rund 700.000 Euro bei. Trotzdem teilte der Vorsitzende der ARD, Peter Boudgoust vom SWR, dem Verteidigungsministerium mit: „Ich sehe keine Möglichkeiten, die erlauben würden, dass unsere Soldaten in Afghanistan das Erste empfangen können.“ Die Bundeswehr selbst wollte sich ins Zeug legen und die Übertragung - sogar verschlüsselt - regeln. Aus „rechtlichen Gründen“ wurde dies abgelehnt.

Was ist denn da im Gange? Erleben wir lediglich ein weiteres Beispiel von „Behördendenken“ in den wichtigsten Gremien unseres Vaterlandes? Wohl eher mehr als das. Allein der Zeitpunkt der Maßnahme kurz vor Heilig Abend zeugt von einer Borniertheit und Instinktlosigkeit sondergleichen. Ist obendrein gar noch gekränkte Eitelkeit im Spiel, weil die fette Talkshow mit Karl-Theodor zu Guttenberg an SAT1 gewandert ist? In jedem Fall gilt: Shame on you, meine Damen und Herren Verantwortungsträger in der Anstalt!

Ein Tipp an die Kämpferinnen und Kämpfer im Feld: Holt zum Gegenschlag aus, wo es am meisten weh tut. Stoppt einfach euere lebensgefährlichen Einsätze! Denn ohne sensationsträchtige Bilder verliert die ARD hochprofitable Sendezeit. Auch jenseits der Meuterei gibt es übrigens eine Lösung: Schickt höflich aber bestimmt alle ARD Journalisten nach Hause!

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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