Der KachelMann

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132 Tage Untersuchungshaft haben Jörg Kachelmann sichtlich gut getan. Acht Kilo abgenommen hat der Wetterfrosch, dem die Frauen vertrauten. Ohne seinen Catweasel Bart kommt er aufgeräumt und gepflegt rüber. Richtig telegen. Aber will er eine Zukunft auf der Mattscheibe wirklich noch? Er betont: „Nein.“

Hier der Originalton: „Ich werde nach all dem keine Wettersendungen mehr moderieren können. Nachdem Staatsanwaltschaft und Medien mein angebliches Privatleben gewaltsam öffentlich gemacht haben, wär’s mit dem Blumenkohlwolken-Onkel wohl schwierig. Das Kapitel Fernsehen ist dadurch für mich beendet worden.“

Dieses Statement ist mehrfach bemerkenswert. Da ist zum einen die unüberhörbare Larmorjanz. Klagend, ja fast anklagend, präsentiert sich hier ein Opfer der Umstände. Zu Tränen gerührt könnte man sein, wäre da nicht die Prise Zynismus, die Kachelmann als Medienprofi ausweist. Regelrecht meisterlich ist die Flucht nach vorne. Hier wird Jörg zum Täter und verkündet, was selbst das meteorologisch interessierte Publikum bereits seit 132 Tagen relativ stoisch in Kauf nimmt.

Der erwiesenermaßen schlüpfrige KachelMann ist offenbar nicht nur im Gesicht noch glatter geworden. Beeindruckt zeigt er sich allenfalls von seinem eigenen Schicksal. Er formuliert die Reue des Narzissten und räumt „Lebensführungsfehler“ ein.

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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