Des Kaisers neue Kinder

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Franz Beckenbauer geht pünktlich in Rente. Exakt: mit 65. Sogar für die ansonsten geriatrisch besetzten Ämter bei der Fifa steht er nicht mehr zur Verfügung. Elegant flankt er der Öffentlichkeit via Bildzeitung zu: "Ich möchte einfach mehr Zeit für meine Familie haben und mich verstärkt um meine Stiftung kümmern.“

Den Blick für das Wesentliche hat der große, in Ehren ergraute Mann auf dem Fußball Olymp offensichtlich nicht verloren. Unnachahmlich gelassen "schaut" er "mal" nach vorne: "Wenn ich für weitere vier Jahre kandidiere, bin ich am Ende der Amtszeit fast 70. Meine Sohn Joel wäre dann schon 14, meine Tochter Francesca 11. Ich hätte wieder verpasst, meine Kinder aufwachsen zu sehen. Das habe ich schon einmal versäumt bei meinen ersten Kindern. Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal."

Besser geht es nicht. Unser Franz sitzt nicht der breiten Bewunderung auf. Herr Beckenbauer bleibt nicht Funktionär, sondern wird Ikone. Und er beweist eine Eigenschaft, die wenig Männer seiner Generation auszeichnet: Lernfähigkeit. Wer hätte das gedacht. Wie es scheint, hat der Kaiser wirklich (fast) alles richtig gemacht. Auf dem Fußballfeld und nun auch im richtigen Leben. Chapeau!

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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