It´s waterboarding time!

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Pünktlich zumMarktlaunch seiner Memoiren am 08.11.2010 vertraut George Bush, ehemaliger US-Präsident, der britischen Zeitung „The Times“ Heldenhaftes an: Die umstrittene Waterboarding-Folter bei Terrorverdächtigen sei gerechtfertigt und lebensrettend gewesen. Also quasi ein mutiger, philanthropischer Akt.

Bereits eine Woche zuvor waren Buchauszüge von „Decision Points“ durchgesickert. In diesen Passagen rühmt sich Bush, die Folter des simulierten Ertrinkens auch persönlich befohlen zu haben. So kam der mutmaßliche Drahtzieher vom 11. September, Khalid Sheikh Mohammed, in den zweifelhaften Genuss der präsidial angeordneten Unterwasserpanik.

„Drei Leute wurden Waterboarding unterzogen und ich glaube, dass diese Entscheidung Leben gerettet hat“, resümiert Bush im Interview. Anschläge gegen mehrere Ziele in den USA und gegen US-Vertretungen im Ausland seien dadurch verhindert worden. Auch im befreundeten Great Britain habe man tödlichen Anschlägen vorgebeugt. Geplante Attentate auf den Londoner Flughafen Heathrow und den Bürokomplex Canary Wharf im Zentrum der britischen Hauptstadt seien so aufgedeckt und vereitelt worden.

Gut zu wissen, dass man den Terrorismus mit so einfachen Mitteln in den Griff kriegen kann. Verdächtigen wird schlicht ein Untertauchen der besonderen Art verschrieben. Wer danach wieder mehr Luft als Wasser in den Lungen hat, gesteht. Was auch immer. Punkt. Vielleicht sehen Sie hier ja ein gewaltiges moralisches Dilemma und Ihnen stockt der Atem? Dann sind Sie womöglich Sympathisant!

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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