Die Größe des Herrn ist unermesslich. Die Höhe seines Sohnes, Christus, beläuft sich nach neuesten Messungen auf exakt 36 Meter. Seine maximale irdische Gestalt findet er in dem polnischen 22.000-Seelen Städtchen Swiebodzin. Der dort aufgestapelte Filius ist höher als sein brasilianischer Zwilling am Zuckerhut. Halleluja!
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Zusammen mit einem eigens aufgeschütteten Hügel ragt das himmelschreiende Gebilde imposante 52 Meter in die Höhe.Doch da der Teufel selbst in Polen im Detail steckt, gab es ab und an technische wie administrative Probleme. 2008 intervenierten sogar die lokalen – weitgehend katholischen – Baubehörden. Nur spirituelle Engpässe wurden in keiner Phase des Projektes spürbar. Der unerschütterliche Diener vor Ort, Pfarrer Zawadzki, war stets überzeugt: „Das Denkmal wird fertig.“ Und so geschah es auch.
Unübersehbar wird dadurch, dass die schwindelfreiesten Gläubigen nach wie vor in Polen beheimatet sind. (Wie „fundamental“ sie obendrein sind, hat ja der letzte Papst aus ihren Reihen unlängst deutlich gemacht.) Überdies findet hier die spitzbübische Lust, Kirche und Staat endlich wieder lukrativ miteinander zu versöhnen, anschaulich Ausdruck. O-Ton aus der offenbar eher religiös als geografisch geschulten Gemeinde: „Die Statue wird eine große Attraktion werden, Menschen aus aller Welt werden hierher kommen. Sogar aus Deutschland.“
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