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Isabella Rossellini wird dieses Jahr der Berlinale-Jury vorsitzen. Die große Rossellini. Bereits im Vorfeld erfahren wir, dass unser renommiertes Filmfestival von einer Frau mit deutschen Sekundärtugenden geprägt wird. Isabella überraschte die Presse mit einem besonderen Geständnis: Sie putzt viel, gründlich und gerne.

Womöglich wirbelt sie in ihrem Haushalt gar so obsessiv, wie wir sie in ihren Rollen schätzen. Aber wollen wir das wirklich wissen? Ihr ist das schnurz. Freimütig quält sie die erlesene Fangemeinde in der Vogue: „Ich bin eine Meisterin im Putzen!“ Und sie demoliert eine weitere Ikone des Kinos gleich mit: „Wenn meine Mutter nicht drehte, sondern daheim war, hat sie ständig und leidenschaftlich geputzt. Sie liebte Ordnung und Sauberkeit, damit hatte sie es in Italien und mit meinem italienischen Vater natürlich nicht leicht.“ Wohl gemerkt: Hier ist von Ingrid Bergmann und Roberto Rossellini die Rede.

Gott schütze uns vor weiteren Bekennerinterviews! Wollen wir hören, ob George Clooney mit einwachsenden Fußnägeln kämpft? Oder würde es unsere Phantasie befeuern zu erfahren, ob Angelina Jolie hingebungsvoll Knöpfe annäht? Fehlt nur noch, dass unsere Politiker eine vergleichbare Neigung zum Outing entwickeln. Dann würden wir gewahr werden, dass manche Linke ein Faible für Porsche haben, unser Bundespräsident hingegen sein Spielzeug bei Karstadt einkauft. Oder haben wir das etwa längst gelesen?

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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