WM 2022 in den Sand gesetzt

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Am 02.12.2010 um 16.43 Uhr zog Fifa-Boss Sepp Blatter (74) die milliardenschwere Karte. Nur fünf Buchstaben reichten, um die Taschen der Fifa prall zu füllen und bei zahllosen Fußballbegeisterten helle Aufregung zu erzeugen: QATAR erhält den Zuschlag für die Fußball WM 2022.

Mit 14 zu 8 Stimmen setzte sich Quatar im vierten Wahlgang gegen die USA durch. Australien, Japan und Südkorea waren bereits vorher ausgeschieden.So wie die zwei Fifa-Funktionäre, die wegen erdrückender Korruptionsbeweise zurücktreten mussten. Dennoch ist es den Söhnen der Wüste offensichtlich gelungen, den Weltpokal zu kaufen.

Im Klartext: Ein Sandkasten mit 1,7 Millionen Einwohnern (inklusive der hoch agilen Lobbyisten) und kaum halb so groß wie das Bundesland Hessen studiert schon mal das Regelwerk. Warmlaufen erübrigt sich ja – bei 50 Grad Celsius im Schatten. Ach ja, klimatisierte Stadien müssen her. Und Hotels, und, und, und.

Und nun? Der staunende Rest der Welt hat die Aussicht auf eine WM, die unter kitschigen Käseglocken stattfinden wird. In einem Staat, der besser die Boule WM an Land gezogen hätte! Schade. Sehr schade. Das einzig Elegante, das aus diesem Debakel hervorleuchtet, ist bezeichnenderweise das Statement von Franz Beckenbauer: „Die Entscheidung für Qatar hat mich ein wenig überrascht.“

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden