28 Stunden sind genug

Reform Vollbeschäftigung ist nicht unrealistisch. Vier Millionen neue Jobs reichen aber nicht. Die Arbeitszeit muss radikal verkürzt werden
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Frank-Walter Steinmeier hat Vollbeschäftigung versprochen. Binnen zehn Jahren und mit vier Millionen neuen Jobs will der SPD-Kanzlerkandidat dieses Ziel erreichen. In seinem „Deutschland-Plan“ wird es gleich mehrfach aufgeführt. Das ist sicherlich verdienstvoll, weil damit ein Begriff wieder in die Debatte gebracht wird, der durch den Neoliberalismus tabuisiert worden ist: Vollbeschäftigung gehört dringend auf die Agenda. Denn die gegenwärtige Massenarbeitslosigkeit ist die Ursache vieler Krisen.

Erstens: Massenarbeitslosigkeit ist die Hauptursache sinkender Reallöhne und steigender Gewinne, somit der Umverteilung von unten nach oben bei gleichzeitig sinkender Binnennachfrage, die wiederum eine sinkende Kapazität für Investitionen in der R