Einen Ausweg aus Rezession und Umweltkrise verspricht die Idee eines Grünen New Deal – und sie findet immer mehr Anhänger. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich dafür ausgesprochen, in den USA wird viel darüber debattiert, im Internet widmen sich bereits eigene Blogs dem Thema und die Grünen sind sowieso dafür (hier als PDF). Inzwischen wird aber auch Kritik an dem Konzept laut.
Unlängst haben Tadzio Müller und Alexis Passadakis „20 Thesen gegen den grünen Kapitalismus“ formuliert, die seither im Internet kursieren. Eine durch ökologische Modernisierung erneuerte politische Regulationsweise sei keineswegs eine „kuschelige“ Systemalternative „mit organischem Ackerbau und do-it-yourself-Windrädern, sondern ein Vorschlag für eine „grüne“ Phase des Kapitalismus, der Gewinne aus der allmählichen ökologischen Modernisierung bestimmter Schlüsselproduktionen (Autos, Energie usw.) zu erzielen sucht“. Die aktuellen Probleme, so die Autoren, könne ein Kapitalismus 2.0 nicht lösen – im Gegenteil. „Ein autoritärer Staat, massive Klassenungleichheiten, öffentliche Gelder, die an Konzerne umverteilt werden: vom Standpunkt sozialer und ökologischer Emanzipation wird der grüne Kapitalismus eine Katastrophe sein, von der wir uns nie wieder werden erholen können.“
Müller ist Mitglied der Turbulence-Redaktion, einem Internetjournal, dass sich Fragen der Klimagerechtigkeit widmet. Passadakis ist Mitglied des Koordinierungsrates des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac. Das englische Original der „20 Thesen“ findet sich unter anderem hier, eine deutsche Übersetzung von Barbara Volhard ist hier (als PDF) nachzulesen.
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