Blau-gelbe Wundertüte

FDP In Sachsen sehen sich die Liberalen als „Volkspartei“. Auch anderswo im Osten ist die Partei erfolgreich – weil sie sich von der Westerwelle-FDP im Westen unterscheidet
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Das letzte Quentchen hat gefehlt. „Unser Ziel“, tönte Holger Zastrow an einem brütend heißen Sommertag im sächsischen Landtagswahlkampf, „ist die SPD“. Der hünenhafte 40-jährige Werbeunternehmer, der seit zehn Jahren die Geschicke der Liberalen im Freistaat lenkt, stand neben einer blau-gelben Hüpfburg auf dem Markt von Dippoldiswalde und gab das Marschziel für die Wahl Ende August vor: Die FDP wolle drittstärkste Partei werden und die Sozialdemokraten überholen – und das im einst roten Sachsen.

Das Ziel war längst nicht so vermessen, wie es klang, auch wenn es dann am 30. August nicht ganz gereicht hat. Exakt 8.394 Stimmen fehlten den Liberalen zu dem von Zastrow angepeilten denkwürdigen Triumph ̵