Es könnte ein Kartenhaus sein

Wahlen Dämpfer für Schwarz-Gelb, doch Merkel muss sich nicht grämen: So gut wie in der Großen Koalition wird sie nie wieder aussehen. Schon gar nicht im Bündnis mit Westerwelle
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Lange sah es so aus, als werde am 27. September eine marktradikale Revolution per Stimmzettel stattfinden: Schwarz-Gelb. Die Absichten von CDU/CSU und FDP sind bekannt, sie wurden von Guido Westerwelle proklamiert: weniger Sozialstaat. Die Kanzlerin hat nicht widersprochen. Es war ja ein Vorhaben, mit dem sie schon 2005 ihren Wahlkampf geführt hat. Damals sprach sie vom „Durchregieren“ und präsentierte als Ministerkandidaten den ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof mit seinen radikalen Plänen zur Steuersenkung. Mit ihm verlor sie dann fast die Wahl.

Die Bundeskanzlerin hat daraus gelernt und sich den Vorwurf des Opportunismus zugezogen, als sie ziemlich loyal die große Koalition moderierte. Ihre marktliberalen Überzeugungen hat sie dabei offenbar