Geschichte eines politischen Versagens

Kinderrechte 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. In Deutschland gilt das Übereinkommen nur eingeschränkt – Flüchtlinge haben lediglich Rechte zweiter Klasse
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Die Auseinandersetzung über die Rechte von Flüchtlingskindern in Deutschland ist eine schier unendliche Geschichte politischen Versagens; eine erbärmliche Folge der Verletzung von Fürsorge- und Obhutspflichten des Staates, nicht eingelöster Versprechen, des nachlässigen Umgangs mit internationalem Recht und der Missachtung von Parlamentsbeschlüssen.

Am 20. November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Die im Anschluss daran stattfindenden Beratungen über ihre Ratifizierung in Deutschland fanden im Spannungsfeld der „Asyldebatte“ Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre statt – in einer durch politische und mediale Kampagnen und rücksichtslose Instrumentalisierung von Flüchtlingen beispiellos angehei