Veronica Danilov, Rumänien

Menschen in Europa Die 32-Jährige arbeitet als Grafikerin in Bukarest

./resolveuid/b05a1770cdeab574243b7c15df079354/image_previewIch gehe lieber zur Europawahl als zu einer rumänischen Parlamentswahl. In Brüssel muss man transparente Politik machen, an der fehlt es in Bukarest. Viele rumänische Politiker sind korrupt, unreif und stellen ihre eigenen Interessen über die der Gesellschaft. In Brüssel herrschen hingegen schärfere Kontrollen, was unsere rumänischen EU-Parlamentarier so treiben. Sie sollten sich der Konflikte annehmen, die durch die Migration vieler Rumänen ins westliche Ausland entstanden sind. Mein Heimatland könnte in Brüssel mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn sich die rumänischen EU-Abgeordneten dieses Themas annähmen. Auch ich bin ausgewandert. Ich stamme aus der Republik Moldau und habe seit 2001 einen Doppelpass. Mit dem lebe ich jetzt in der EU. Das ist ein Privileg, das hat aber auch Nachteile. Will mich meine Familie aus der Republik Moldau besuchen, muss sie Monate auf ein Visum warten, um die EU-Außengrenze passieren zu dürfen. So abgeschnitten war ich noch nie von meinen Verwandten.

Rumänien in Stichworten:

EG/EU-Mitglied seit: 2007
Einwohnerzahl: ca. 21,5 Millionen
Fläche: 238.391 km²
Zahl der Abgeordneten im EU-Parlament: 35 / ab der kommenden Legislaturperiode: 33

Rumänien hat als viertes EU-Land am 4. Februar 2008 den Lissabon-Vertrag ratifiziert. In der Parlamentsabstimmung gab es lediglich eine Gegenstimme. Auch wenn die Rumänen den EU-Gremien viel Vertrauen schenken – an den Europawahlen ist dies nicht abzulesen: Bei den ersten Europawahlen nach dem Beitritt 2007 gaben nur 29 Prozent ihr Votum ab.

Der digitale Freitag

Mit Lust am guten Argument

Aufgezeichnet und fotografiert von Annett Müller, n-ost

Verändern Sie mit guten Argumenten die Welt. Testen Sie den Freitag in Ihrem bevorzugten Format — kostenlos.

Print

Die wichtigsten Seiten zum Weltgeschehen auf Papier: Holen Sie sich den Freitag jede Woche nach Hause.

Jetzt kostenlos testen

Digital

Ohne Limits auf dem Gerät Ihrer Wahl: Entdecken Sie Freitag+ auf unserer Website und lesen Sie jede Ausgabe als E-Paper.

Jetzt kostenlos testen

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden