Wenn in NRW die SPR/Grüne-Regierungskoalition beschließt und den LINKEN „nahe legt“ zu folgen, ist das nicht die akzeptable Art und Weise des Umgangs mit der LINKEN – hob Gregor Gysi im heutigen ersten TV-Sommerinterview hervor.
Gerade die Vorbereitungszeit des 3.Wahlgangs zum Bundespräsidenten habe gezeigt, dass gemeinsame Gespräche und daraus resultierende Absprachen den richtigen Weg beschreiben.
Da wird sich auch in den kommenden Jahren die Gesprächskultur im TV noch ändern müssen. Wenn man über Kinder, Hartz-IV-Empfänger, Ausländer und auch die LINKEN spricht, sollten deren Vertreter Gesprächspartner sein. Befindlichkeiten der Menschen, über die gesprochen wird sollten auch von diesen dargestellt werden können.
Geht es gegenwärtig um die DDR-Jahre werden gegenwärtig LINKE oder an das Gute erinnernde kaum geladen. Ja, es gab auch Gutes, welches es wert war und ist, in die Gegenwart und Zukunft einzubringen. Damit wird das Gegenteil nicht in Frage gestellt!
Wenn in TV-Gesprächen Vertreter der LINKEN zu Wort kommen, kann man sicher sein, dass abfällige Gesten oder Worte die vorgetragene Meinung/Argumentation begleiten oder am besten unterbrechen, dass altes Denken und Verherrlichung der SED-Diktatur angemahnt wird, dass Fragen an die anderen Gesprächsteilnehmer entweder verhallen oder mit dem Hinweis auf mangelnde Praxis-/Regierungserfahrung abgewürgt wird.
Da werden die bisher etablierten Dateien umdenken und sich auch wegen der Präsenz der LINKEN wieder den Sachverhalten zuwenden, um nicht in gewohnten gegenseitigen Unfähigkeitsvorwürfen gegen die gerade Regierenden abstumpfend zu münden.
Dass dies möglich und anschaulich praktiziert wird, kann man an Gemeinde- und Stadträten sehen. Dort zählen die Person, ihre Leistung und Fähigkeiten. Ab Kreistagen aber auf jeden Fall ab Landtagen ist das politische Gerangel überwiegend wie unerträglich und sachlich oft nicht nachvollziehbar.
Beispiel gefällig?
Diätenerhöhung als LINKE abzulehnen oder sich zu enthalten sei halbherzig, weil man ja wisse, dass der Thüringer Landtag in Mehrheit diese beschließt. Das kann man in allen Formen hämisch oder anderweitig auswerten und gegen diese LINKE verwenden wollen. Wenn dann aber diese LINKEN aus dem „Mehrbetrag“ auf ein dafür eingerichtetes Konto spenden, um davon sozial wichtige Projekte zu gestalten oder zu unterstützen und gleichzeitig die persönliche Vorteilsnahme praktisch nicht anzunehmen, da wird dies wortlos aber zumindest praktisch nicht nachziehend und schon gar nicht propagierend hingenommen – totgeschwiegen.
Es muss und wird sich noch viel entwickelnd ändern müssen und werden. Da bin ich ganz optimistisch!
Kommentare 2
"Ja, es gab auch Gutes" - leider kann ich hier nicht einmal schreiben, das hätte ich schon mal gehört. Oder in Ihrem Jargon: diese Rede ist mir schon oft, früher, westlich der Zonengrenze, begegnet.
Stimmt, das wurde ich in Kassel auch gefragt, was es denn gäbe, das wert sei, in das vereinte Deutschland übernommen zu werden.
Da stieg mir erst eine innnere (doch , kann man si sagen,) Wut im Hals hoch. Dann aber sagte ich, was man so wohl nicht hören wollte: "Mich, meine Kinder und Familie bis hin zu meinem Omchen, welches die Einheit sicherlich begrüßt hätte, meine Kollegen, die Mieter in unserem Neubaublock, die Lehrer (meine und die meiner Kinder), Freunde und" Da wurde ich lachend unterbrochen. Man hätte verstanden. Da schob ich noch nach, dass die DDR-Zeit bis auf zwei Jahre mein Leben gewesen war. Das wirft man nicht einfach weg und läßt es auch nicht in den Schmutz ziehen.
Als ich meinerseits fragte, was es ihnen wert sei, in das einige Deutschland übernommen zu werden, lachten sie wieder. Ja, sie hatten die Bedeutung ihrer eigenen Frage nicht verstanden, denke ich noch heute.
(Sollte es Ihr Sport sein, meinen Einträgen das Unausgefeilte oder zu Angedeutete als Mangel entnehmen zu wollen, ist mein Erfolg so zwar nicht gedacht aber erreiche ich zumindest einen interessierten Leser.)