"Die tägliche Todesziffer liegt jetzt an die 30"

Misslungene Rettung Stefan Appelius: "Der Teufel hole Hitler/Briefe aus der sozialdemokratischen Emigration"
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Als ich Fritz Heine im Sommer 2000, knapp zwei Jahre vor seinem Tode, wegen eines Interviews in seinem Haus in Bad Münstereifel besuchte, erzählte der damals 96-jährige Sozialdemokrat mit minutiöser Erinnerung, aber bescheiden und sachlich davon, wie er während des Zweiten Weltkrieges Hunderten von verfolgten Sozialdemokraten und Juden das Leben rettete, unter welch abenteuerlichen Umständen er ihnen falsche Papiere und Fahrkarten besorgte oder sie über Grenzen schmuggelte, mitunter persönlich im Huckepack.

Fritz Heine wurde 1904 in eine sozialdemokratische Familie hineingeboren. Vater Heine, ein Orgelbauer, war im Arbeitersportbund aktiv. Sohn Fritz wurde 1925 von der heimatlichen SPD aufgefordert, für sechs Monate als Volontär zum SPD-Par