Angriffe auf russische Einrichtungen in Kiew

Revolution der Würde Am Vorabend des vierjährigen Maidan-Jubiliäums verwüsteten ukrainische Faschisten ein russisches Kulturzentrum in Kiew und griffen zwei russische Banken an.

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Eine Welle von Angriffen auf russische Einrichtungen in Kiew schockiert die Andersdenkenden in der Ukraine. Am Sonnabend wurde das russische Kulturzentrum "Rossatrudnitschestwa" in Kiew von Mitgliedern der rechtsradikalen Organisation C14 angegriffen. Unter den Angreifern war auch der Rada-Abgeordnete der Radikalen Partei, Andrei Losowoj. In einem Ausstellungssaal wurden Parolen wie "Tod Russland" an die Wände gesprüht. Die Büste des russischen Sängers Fjodr Schaljapin wurde zerstört. Die Fahne Russlands wurde auf den Boden geworfen und dann vor dem Gebäude verbrannt.
In dem Kulturzentrum befanden sich zur Zeit des Überfalls 100 Personen, darunter Kinder, die das Theaterstück "Der Revisor" probten, sowie erwachsene Ausländer, die an einem Russisch-Kurs teilnahmen.
Am Sonntag wurde das Gebäude erneut attackiert, diesmal von Mitgliedern der Organisation ukrainischer Natioanlisten (OUN). Unter Rufen "Raus mit dem FSB" (russischer Geheimdienst) schmissen die Angreifer Steine auf das Gebäude.
Die Polizei griff nicht ein. Nach den Angriffen am Sonnabend hatte die Polizei dem russischen Kulturzentrum schriftlich mitgeteilt, sie könne das Zentrum wegen "außerordentlicher Umstände" nicht weiter bewachen. Um was für "außerordentliche Umstände" es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt.
Es ist bekannt, dass die Mitglieder rechtsradikaler Organisationen in der Ukraine einen engen Kontakt mit der Polizei haben und von dieser bei ihren Angriffen auf Andersdenkende und Freunde Russlands in der Regel nicht behelligt werden.
Mitglieder der OUN attackierten am Sonntag außerdem Filialen der russische Alpha-Bank und der Sperbank in Kiew. Dabei kam einer der Angreifer in eine mißliche Lage, als er beim Treten mit dem Bein auf die Glastür der Bank, das Glas zwar zerstörte, das Bein aber nicht wieder aus dem Loch herausbekam.

Die Angriffe in Kiew finden nicht zufällig kurz vor dem vierjährigen Jahrestag der "Revolution der Würde" statt, bei dem erneut die Frage debattiert wird, wer die Männer waren, die Ende Februar 2014 100 Menschen auf dem Maidan töteten, russische Scharfschützen und Berkut-Polizisten - wie von der Macht in Kiew behauptet - oder Scharfschützen aus Georgien und ukrainischen Ultranationalisten, wie teilweise auf deutsch und komplett auf Englisch übersetzte Zeugenaussagen nahelegen?

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