Der Angelfreund

Porträt Sergej Schojgu steht als Verteidigungsminister hinter der Syrien-Politik Wladimir Putins und gilt als Präsident in Reserve
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2015
Seit mehr als 20 Jahren bekleidet Sergej Schojgu fast ununterbrochen hohe Ämter
Seit mehr als 20 Jahren bekleidet Sergej Schojgu fast ununterbrochen hohe Ämter

Foto: Itar-Tass/Imago

Das Gesicht grimmig, die Stimme grollend. So kennen russische Fernsehzuschauer den Verteidigungsminister Sergej Kuschugetowitsch Schojgu. Am 20. November erstattet der im ostsibirischen Tuwa geborene Politiker dem Oberkommandierenden Putin Bericht über die Lage in Syrien. Er liest mit strenger Stimme vom Blatt – in den zurückliegenden vier Tagen habe es 522 Starts von Militärjets gegeben, dazu 101 abgefeuerte Lenkraketen und 826 zerstörte Ziele. Gemäß den Anweisungen des Präsidenten habe man „Kontakt zu den französischen Streitkräften aufgenommen“.

Seinen Bericht erstattet Schojgu per Video-Schaltung aus dem vor Jahresfrist neu eingerichteten militärischen Lagezentrum an der Moskwa, das mit seinen riesigen Monitoren und ein