Die Aktivistin

Ella Pamfilowa ist Russlands neue Menschenrechtsbeauftragte. Kann sie zwischen Macht und Gesellschaft vermitteln?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2014

Sie gilt als überzeugte Liberale und hat sich einst als Sozialministerin Ansehen verschafft. Man könnte sie auch eine konstruktive Reformerin nennen, deren Selbstverständnis Regierungsverantwortung nicht ausschließt. Zwischen 1991 und 1994 gehörte Ella Pamfilowa unter den Premierministern Jegor Gaidar und Wiktor Tschernomyrdin zwei postsowjetischen Kabinetten an. Nun hat die Duma mit 344 von 450 Stimmen die 60-Jährige zur neuen Menschenrechtsbeauftragten des russischen Präsidenten gewählt.

Die Personalie erstaunt einigermaßen, denn im Juli 2010 hatte Pamfilowa ausufernde Vollmachten des russischen Geheimdienstes gerügt und war im Streit aus dem Menschenrechtsrat ausgeschieden, dem sie seit 2002 vorsaß. Gegenüber der Zeitung Kommers