Die Faust im Dach

Ostukraine In Debalzewe tragen viele stets eine Tasche mit den wichtigsten Dokumenten bei sich. Sie wollen auf alles vorbereitet sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2015

„Ein halbes Jahr saßen wir im Keller“, erzählt mir Anna Schulschenka, Lehrerin für Russisch und Literatur an der Schule Nr. 6 in Debalzewe. Wegen der Gefechte zwischen ukrainischen Truppen und Verbänden der Separatisten lebten die Menschen dieser Stadt von Juli 2014 bis Februar 2015 oft tagelang unter der Erde oder ergriffen die Flucht. Von denen, die sich anderswo in Sicherheit brachten, kommen inzwischen einige zurück. „Manche bringen ihre Gewohnheiten mit und übernachten immer noch im Keller“, sagt Anna.

Obwohl in ihrer Schule vier Klassenräume völlig zerstört sind, kann sie seit Anfang April wieder unterrichten. „Wir haben uns in den Armen gelegen und geweint, als es so weit war.“ Daran ist kein falscher To