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Attentatswelle Wladimir Putins Hoffnungen auf einen tschetschenischen »Frieden ohne Verhandlungen« haben sich zerschlagen
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Die russischen Fernsehzuschauer erlebten am Montagabend einen niedergeschlagenen und unkonzentrierten Präsidenten, der vor den Mitgliedern seines Kabinetts nicht verbergen wollte oder konnte, dass er unter Schock stand. Das Attentat im nordtschetschenischen Nadterek-Bezirk mit 41 Toten - verübt drei Tage nach dem 9. Mai, an dem der Sieg über die Hitler-Truppen von 1945 gefeiert wurde - scheint Russlands Ohnmacht im Nordkaukasus zu bestätigen. Wladimir Putin verzichtete denn auch auf die gängigen Drohgebärden und erklärte statt dessen, »Terrorakte dieser Art zielen darauf, den Prozess der politischen Regulierung in Tschetschenien zu stoppen«. Eine Anspielung auf das vor zwei Monaten in der Kaukasusrepublik abgehaltene Verfassungsreferendum, dem d