Hungrige Bären, erkaltete Lava

Russland In der Stille Kareliens bekommt unser Autor nicht nur rätselhafte Steinzeichnungen zu Gesicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2020

Dass ich in Karelien auf einen Vulkan stoßen würde, war nicht zu erwarten. Ich hatte im Herbst ein Haus am Sjam-See, acht Autostunden nordöstlich von St. Petersburg, gemietet und bald erfahren, dass es in nordöstlicher Richtung einen Vulkan gebe. Was unglaublich klang. Ich fuhr in Richtung Petrosawodsk am Onegasee und von dort weiter nach Norden zum Dorf Girvas, in dessen Umgebung man den „Girvas-Vulkan“ finden sollte. Die Ortschaft selbst war 1931 als Siedlung für Arbeiter entstanden, die seinerzeit die Staumauer für das Wasserkraftwerk Kondopoga bauten, eines der ersten in der Sowjetunion. Sobald der Stausee zu viel Wasser führte, wurde dies in eine Felsschlucht abgelassen. Als dort die Sandschicht weggespült war, entdeckte man 1967 ein