Kiewer Fackelmarsch ohne Protest aus Berlin

Stepan Bandera 2000 ukrainische Nationalisten und Rechtsradikale marschierten am 1. Januar 2020 mit Fackeln zu Ehren von Hitler-Kollaborateur Stepan Bandera durch Kiew.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

2000 ukrainische Nationalisten und Rechtsradikale marschierten am Abend des 1. Januar 2020 mit Fackeln zu Ehren des 111. Geburtstags von Hitler-Kollaborateur Stepan Bandera durch Kiew. Auch in Lviv gab es einen Bandera-Marsch.

Die "Tagesschau" verschwieg das Ereigniss komplett. Euronews berichtete darüber, verschwieg aber, dass Tausende Mitglieder der von Bandera geführten Organisation ukrainischer Nationalisten sich während des Zweiten Weltkrieges in der Westukraine an Massakern gegen Polen und Juden in der Westukraine beteiligten, bei denen Zehntausende starben.

Die Botschafter von Polen und Israel in der Ukraine protestierten in diesem Jahr gegen die Bandera-Märsche in Kiew und Lviv mit einer gemeinsamen Protestnote. In der heißt es, "with great concern and sadness we have noted that Ukraine's public officials at various levels, including the Lviv Regional Council and the Kiev City State Administration, still celebrate historical events and figures that should be condemned once and for all".

Die Deutsche Welle berichtete in ihrer russischen Ausgabe über den Protest der Botschafter. Offenbar wollte die russischsprachige Ausgabe der Deutschen Welle nicht zu dem Thema schweigen, denn die russischen Medien hatten breit über den Protest der Botschafter berichtet.

In der ukrainischen und deutschen Ausgabe der Deutschen Welle hingegen wird der Protest der Botschafter aus Israel und Polen gegen die Bandera-Märsche in Kiew und Lviv verschwiegen.

In der ukrainischen Ausgabe der Deutschen Welle fehlt außerdem jedes kritische Wort über Bandera. Man hat den Eindruck, dass die von Steuergeldern finanzierte Deutsche Welle die Fackelmärsche für einen Hitler-Kollaborateur für etwas völlig Normales hält. In der ukrainischen Ausgabe der Deutschen Welle heißt es nur lakonisch, dass es auf dem Fackelmarsch in Kiew "keinerlei Zwischenfälle" gab.

Ich frage mich, warum macht sich die ukrainische und deutsche Redaktion der Deutschen Welle zum Handlanger ukrainischer Nationalisten und Faschisten? Wo ist der mutige Einsatz deutscher Staatsmedien gegen die Reinwaschung eines Hitler-Kollaborateurs und führenden Ideologen der Organisation Ukrainischer Nationalisten?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden