Weder lebend noch tot

Erstarrtes Beslan Für das Leid dieser Stadt gibt es keine Worte
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Auf dem verkohltem Boden der Sporthalle liegen Blumensträuße. Männer sitzen in der Hocke und starren vor sich hin, an ihnen vorbei humpelt ein alter Mann am Stock zu der Stelle, wo eine Detonation ein gewaltiges Loch in die Wand des Sportsaals der "Schule Nr. 1" gerissen hat. Er schaut in das verkohlte Innere, sieht auf eine halb verbrannte Schulmappe und einen Turnschuh, tritt zurück und wischt sich die Tränen aus dem zerfurchten Gesicht. Für das Leid in Beslan gibt es keine Worte.

Eine Mutter hält die Schwarz-Weiß-Fotografie ihres Sohne vor eine Kamera des Ersten Russischen Fernsehkanals (RTR) - der Junge mit Schlips, weißem Hemd und schwarzem Jackett mag zehn oder elf Jahre alt sein. "Ich wurde von der Explosion aus dem Saal geschleudert, aber