Freiheit in Zeiten des Brainscans

Wissen Der Hirnforscher John Dylan Haynes wird vor dem Deutschen Ethikrat die Zukunft der Hirnforschung erklären. Im "Freitag"-Interview gibt er eine Vorabinformation
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der Freitag: Das Jahr 2020: Folter ist endlich weltweit geächtet. Stattdessen werden Terrorverdächtige einfach in einen von Ihnen konstruierten Hirnscanner geschoben. Auf einem Bildschirm sehen dann die Sicherheitsbeamten sofort, ob und wo der Verdächtige die Bombe versteckt hat – eine realistische Zukunftsvision?

John Dylan Haynes:

Für das Jahr 2020 ist das sicherlich keine realistische Zukunftsvision. Aber wir müssen damit rechnen, dass in den nächsten Jahren aus Messungen der Hirnaktivität immer genauer auf die Gedanken einer Person geschlossen werden kann. Das liegt daran, dass jeder Gedanke mit einem unverwechselbaren Muster der Hirnaktivität einhergeht, den man wie einen Fingerabdruck verwenden kann, um den Gedanken zu identifizieren. Dies