Hassten die alten Eliten "kultivierter"?

Armenischer Genozid Was lehrt uns die systematische Ausrottung des armenischen Volkes über den Rassismus der traditionellen Eliten in Deutschland und Westeuropa? Er war überall gleich!

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Quälend lang war der Prozess, bis die Bundesregierung sich endlich dazu durchgerungen hatte, die systematische Ausrottung der armenischen Bevölkerung durch den türkischen Verbündeten des Ersten Weltkriegs als das zu bezeichnen, was sie tatsächlich war: Genozid.

Dahinter stand offenbar mehr als diplomatische Feinfühligkeit. Immer deutlicher tritt durch die Veröffentlichung historischer Quellen, die die politisch Verantwortlichen natürlich seit langem kannten, die peinliche Tatsache ans Licht der Öffentlichkeit, dass die Mitschuld des Wilhelminischen Kaiserreichs nicht nur in stillschweigender Duldung bestand, sondern in aktiver Kumpanei. Und dies war keineswegs ein singulärer "Unfall" der Geschichte. Die Menschenverachtung, die aus den Reaktionen der damaligen Entscheidungsträger spricht, führte geradewegs in den Holocaust des Dritten Reichs.

Zwischen 1915 und dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde schätzungsweise die Hälfte der armenischen Bevölkerung in der Türkei vertrieben und getötet. Die Regierung des damaligen Osmanischen Reiches hatte ihre Absichten gegenüber ihren Verbündeten nie verschleiert. In Erlassen des damaligen Innenministers Talaat Pascha, der am 15. März 1921 in Berlin von einem überlebenden armenischen Pogromopfer erschossen werden sollte, hieß es unumwunden, dass die Regierung beschlossen habe, "alle Armenier, die in der Türkei wohnen, gänzlich auszurotten".

Die Reichsleitung war zu diesem Zeitpunkt durch Berichte der deutschen Konsulate über Deportationen, Todesmärsche in die Wüste, "Metzeleien" und "Massenabschlachtungen" genauestens informiert. Doch man drängte auf eine Vertuschung des Genozids und sah keinen Anlass zu Interventionen. "Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht", wird Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg zitiert. Wilhelm II. hatte mit Rücksicht auf die deutschen Interessen schon 1909 die Devise ausgegeben: "Die Armenier gehen uns nichts an."

Früh krümmt sich, was ein Haken(kreuz) werden will...

Verschiedene Statements des Deutschen Staatsoberhaupts Kaiser Wilhelm II. zeigen schon früh die verwerfliche geistige und moralische Grundhaltung gegenüber allem "Undeutschen", wie sie für die deutschen Eliten dieser Epoche kennzeichnend war. Und es waren nicht etwa nur "rassische Minderheiten", sondern ganze Völkerschaften, die zum Angriffsziel hemmungsloser Aggressionen wurden. So heißt es angesichts der Niederschlagung des chinesischen Boxeraufstands in der sog. Hunnenrede Wilhelms am 27.07.1900 in Bremerhaven:

"Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, (...) so möge der Name Deutscher in China auf tausend Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, dass es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!"

Anlässlich einer Denkmalenthüllung am 18.12.1901 äußerte Wilhelm zwo voll nationalistischer Überheblichkeit:

"Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verloren gegangen sind. Es bleibt nur das deutsche Volk übrig, das an erster Stelle berufen ist, diese großen Ideen zu hüten, zu pflegen, fortzusetzen."

Und noch 15.8.1927 schrieb der unbelehrbare Hohenzoller an seinen amerikanischen Freund Pouitney Bigelow:

"Die Presse, die Juden und Mücken sind eine Pest, von der sich die Menschheit so oder so befreien muß - I believe the best would be gas."

Es sei offensichtlich, stellt Christoph Jahr in DIE ZEIT (Nr. 03/2004 vom 8. Januar 2004) fest, "dass sich der Antisemitismus in der Weimarer Republik gegenüber dem Kaiserreich" radikalisiert habe. Dennoch ist der Unterschied zum Antisemitismus der wilhelminischen Ära nur graduell. Selbst der Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland war - zumindest bis 1940 - noch von vielerlei zivilisatorischen Hemmungen gezähmt und die Entscheidung für die Massenvernichtung noch nicht gefallen. Sie wurde zu diesem Zeitpunkt bestenfalls von einer kleinen SS-Elite um Reinhard Heydrich erwogen, die im übrigen als hoch gebildet galt, sich auf Nietzsche berief und den alten Eliten der Kaiserzeit weit näher stand als der proletarischen braunen Massenbewegung.

Ich wage die These, dass es einen Holocaust - zumindest unter den Juden Westeuropas - nie gegeben hätte, wenn England, die Schweiz und andere vermeintlich zivilisiertere Staaten sich der Aufnahme jüdischer Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Machtbereich nicht ähnlich lange kleinlich verweigert hätten wie dies heute gegenüber den religiös und rassisch Verfolgten aus Vorderasien oder Afrika geschieht. Dies soll keine der nationalsozialistischen Gräueltaten relativieren, gehört aber auch zu den traurigen Wahrheiten, die zur Sprache kommen müssen, sobald man - in die "Wahrheitspflicht" genommen - beginnt, die Geschichte des armenischen Genozids aufzudröseln.

Um der Wahrheit auch weiterhin die Ehre zu geben, muss der vielfach verbreiteten Legende entgegen getreten werden, der Rassismus und insbesondere der Antisemitismus seien in Westeuropa vor der Zeit des Naziterrors "harmloser" oder "ungefährlicher" gewesen. Dies gilt weder für die Weimarer Republik der vermeintlich ruhigen Jahre zwischen 1924 und 1930, noch für Länder wie England, das seit dem 19. Jahrhundert eine Hochburg des Kolonialismus, Rassismus und in dessen logischer Fortsetzung auch des Antisemitismus war.

Vielleicht bot die Anonymität der Großstädte zu Weimars Zeiten der jüdischen Minderheit noch einen gewissen Schutz vor Diskriminierung. In ländlicheren Regionen wie beispielsweise Franken aber hatte der schleichende Ausschluss der Juden aus dem sozialen und wirtschaftlichen Leben in den 1920er und frühen 1930er Jahren längst neue, existenzbedrohende Formen angenommen. Von "Nackenschlägen des geistigen und gesellschaftlichen Boykotts" sprach die Zeitung des Centralvereins Deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens schon Ende des Jahres 1930.

Unter der deutschen Führungsschicht im wilhelminischen und nachwilhelminischen Deutschland war der Antisemitismus äußerst populär, wenn nicht sogar vorherrschend. Dies belegt exemplarisch die Korrespondenz des bekennenden Antisemiten und letzten deutschen Reichskanzlers, Prinz Max von Baden, mit einem der führenden Antisemiten Englands, Houston Stewart Chamberlain.

Wahrheit auch dies: Ihr Antisemitismus hielt die herrschenden Eliten nie von bizarren Zweckbündnissen ab, die dazu dienten, sich jüdisches Kapital dienstbar zu machen. Hierfür steht durch viele Jahrhunderte die Figur des sog. "Hofjuden". Der "Hofjude" des Max von Baden hieß Kurt Hahn, mit dem zusammen er die "Schule Schloss Salem" als angebliche Kaderschmiede einer neuen "Charakterelite" gründete. In Wahrheit suchte er nur ein Nutzungskonzept für das riesige Salemer Schlossareal, dem durch das Eliteschul-Projekt zusätzliche Einnahmen zuflossen. In Salem fand zugleich auch der Nachwuchs des durch den Umbau des Weimarer Staates verarmten "Etagenadels" noch ein standesgemäßes Rückzugsmilieu, das man sich zwar persönlich nicht mehr leisten konnte, das aber erschwinglich blieb, wenn man sich gegenseitig Stipendien zuschanzte, für die das als "Spekulanten und Kriegsgewinnler" zwar zutiefst verachtete, aber als Zahlkundschaft höchst willkommene jüdische Großbürgertum dann aufzukommen hatte.

Und zuletzt darf auch diese unangenehme Wahrheit nicht verschwiegen werden: Das jüdische Interesse an gesellschaftlicher Aufwertung führte nicht selten dazu, dass die Hofjuden-Rolle gegen jede Vernunft und unter Verleugnung aller moralischen Prinzipien internalisiert wurde. So versuchte Kurt Hahn, Sohn aus jüdischer Industriellenfamilie mit besten nationalen und internationalen Verbindungen, selbst noch nach seiner 1933 erlittenen "Schutzhaft" im Nazi-Kerker (die allerdings dank einflussreicher Freunde nur wenige Tage dauerte) , mit Hilfe von nichtjüdischen Gönnern aus der Oberschicht wieder in seine Salemer Leitungsfunktion eingesetzt zu werden, aus der man ihn bei Machtübernahme der Nationalsozialisten unverzüglich entfernt hatte. Um dieses Ziel zu erreichen, empfahl er sogar seinen Schülern den Eintritt in SA und SS, obwohl er dies noch kurz zuvor als mit den Salemer Prinzipien vollkommen unvereinbar erklärt hatte (vgl. Poensgen 1996, S. 39).

Der Nährboden aller Menschheitsverbrechen

Aber zurück zu dem Nährboden für den armenischen Genozid wie für alle ähnlichen Massenverbrechen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und zu den Gründen, warum solche Verbrechen unter den Augen der Weltöffentlichkeit immer wieder geschehen und nur selten durch entschlossene Interventionen verhindert oder gestoppt werden.

Machen wir uns doch nichts vor: Wo wären denn die Regierungen, die hier mit unanfechtbarer moralischer Autorität auftreten könnten? Von Fragen der militärischen Durchsetzbarkeit völkerrechtlicher Prinzipien einmal gar nicht zu reden. Aus dem armenischen Genozid wie aus allen vergleichbaren humanitären Katastrophen, die aufzuzählen der hier zur Verfügung stehende Raum kaum ausreichen würde, kann man nur die Lehre ziehen, dass im Poker der internationalen Wirtschafts- und Machtinteressen die Humanität mit steter Regelmäßigkeit unter die Räder kommt. Man braucht viel Glück, um im Windschatten der weltpolitischen Entwicklungen der Barbarei zu entgehen. Wehe denen, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind oder nicht die richtigen Freunde haben, die sie schützen, die aber auch nur so lange Schutz bieten, wie man ihre Kreise nicht stört und bei Bedarf die erwarteten moralischen Kompromisse eingeht - von Irak-Krieg bis NSA.

Als kleiner Zuschauer vor der politischen Weltbühne kann man gar nicht so viel Popcorn fressen wie man kotzen möchte. Alle haben offensichtlich gleich viel Dreck am Stecken, ob als unmittelbare Akteure, heuchlerische Profiteure oder feige Voyeure.

Das Böse bedarf keiner mephistotelischen Rafinesse. Es ist -zumindest in seinen alltäglichen Erscheinungsformen - eher enttäuschend gewöhnlich als gefährlich originell. Und so haben die Nazis weder ein Patent auf das KZ noch auf das Giftgas als Massenvernichtungsmittel. Bereits vor 1914 gab es in Frankreich Experimente mit Gasmunition. Es blieb allerdings dem biederen deutschen Chemiker Fritz Haber vorbehalten, die neue Waffe für den Großeinsatz zu perfektionieren. So schlug er vor, das tödliche Chlorgas in den Grabenkämpfen des Ersten Weltkriegs massenhaft einzusetzen. Daneben schuf er aber auch die Grundlage der Dünge-Landwirtschaft und wurde 1919 mit dem Nobelpreis für Chemie belohnt. Giftgas in großem Stil gegen Menschen einzusetzen, scheute am Ende keine der Kriegsparteien, und ihr schlechtes Beispiel fand bis heute immer wieder skrupellose Nachahmer (u.a. in Ghuta und Damaskus). Inwieweit Nobelpreise heutzutage an würdigere Kandidaten verliehen werden als an Fritz [Haber], den brandstiftenden Biedermann, mag man zwischen EU und Obama auswürfeln. Ist aber auch ein anderes Thema.

Nur zur Vervollständigung: Auch im Hinblick auf die Errichtung von KZs waren Hitlers Schergen, wie bereits erwähnt, bestenfalls plumpe Nachahmer. Ihre Geschichte begann in Deutschland schon 1921, als die Weimarer Regierung in Cottbus-Sielow und in Stargard/Pommern jeweils ein „Konzentrationslager“ einrichtete, um sog. "Ostjuden" zu internieren, die vor antisemitischer Verfolgung aus Osteuropa geflohen und zur Abschiebung vorgesehen waren. Die Namensrechte an den ersten "Concentration Camps" gebühren jedoch dem britischen Stabschef General Horatio Kitchener, der während des Burenkrieges 1899-1902 ca. 120.000 Farmbewohner holländischer Abstammung in zentralen Lagern einpferchen ließ.

Und was die Massenvernichtung angeht: Bereits wenige Jahre vor dem armenischen Genozid hatten sich die Deutschen, die dem Treiben ihrer osmanischen Waffenbrüder so ungerührt zusahen und sich sogar an einzelnen ihrer Verbrechen kameradschaftlich beteiligten, gerade erst selbst als völkermordende Massenschlächter "qualifiziert"; während des Hereroaufstands 1904 bis 1908 nämlich und wieder mal verspätet. 1890 hatten die Engländer in Wituland ihren "Platz an der Sonne" zu Demonstrationen ihrer Fähigkeit und Bereitschaft zum Massenmord genutzt. Und im gleichen Jahr leistete die US-Armee bei Wounded Knee (Massaker an den Lakota-Indianern) auf diesem Spezialgebiet ganze Arbeit. Zuvor schon hatte der belgische König Leopold II von Sachsen-Coburg und Gotha während der sog. "Kongo-Gräuel" (seit etwa 1884/85) bewiesen, was sogar der Privatunternehmer in einer Privatkolonie zu leisten imstande ist, und in wenigen Jahren nahezu die Hälfte der kongolesischen Bevölkerung ausgerottet.

Fazit: Der Boden für das bislang größte Menschheitsverbrechen in deutscher Verantwortung war schon früh bereitet. Die Gräueltaten der Nationalsozialisten, so barbarisch sie für sich betrachtet auch gewesen sein mögen, heben sich bestenfalls quantitativ, aber in keiner Weise qualitativ von denjenigen ab, die von tüchtigen Vorgängern im Namen der deutschen oder diverser anderer Nationen begangen worden sind. Noch einmal: Diese Feststellung dient nicht der Entschuldigung oder Rechtfertigung, erklärt aber z.B. die unfassbare und unerträgliche Selbstgerechtigkeit der Angeklagten während der Nürnberger Prozesse und vielleicht sogar die erstaunliche Großzügigkeit, mit der die Leidtragenden nationalsozialistischer Verbrechen die schuldbeladenen Deutschen bereits wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder gleichberechtigt in die Völkerfamilie aufgenommen haben. Offensichtlich gab es da genügend andere missratene Geschwister. Und es sollte auch hernach noch manch nachgeborenes Schmuddelkind am internationalen Küchentisch Platz nehmen.

Die Menschheit lernt im Grunde nichts dazu, auch nicht aus den barbarischsten Exzessen. Weder aus armenischem Genozid, Shoah, IS-Terror oder den "kleinen" Tragödien vor Lampedusa. Es liegt wohl an den Eliten, die zu allen Zeiten in gleicher Weise sozialisiert wurden und werden, um ihnen die Empathie auszutreiben und sie so zu befähigen, im Sinne vermeintlich höherer Interessen Opfer zu fordern, Opfer zu riskieren und Opfer gleichmütig in Kauf zu nehmen. Da erklärt sich dann ein Hermann Göring vor dem Nürnberger Tribunal für nichtschuldig, Pol Pots Schlächter Kaing Guek Eav beteuert vor seinen Richtern kichernd seine völlige Harmlosigkeit, und der mausgraue Innenminister Karl Ernst Thomas de Maizière plädiert mit unbewegter Miene für Auffanglager zur Flüchtlingsabwehr, die auch noch zynisch unter der Bezeichnung"Willkommenszentren" propagiert werden. Hier eine kleine Kostprobe ministerial-bürokratischer Skrupellosigkeit aus der "Heute Show" vom 24.04.2015. O-Ton de Maizière:

"Würden wir vor der Küste Libyens - äh - jeden retten, den kriminelle Schlepper - äh - unter lebensgefährlichen Umständen in Boote pferchen, dann würden wir das Geschäft dieser Schlepper geradezu begünstigen."

Dieses schöne Beispiel einer gelungenen Synthese von Humanität und Pragmatismus in der Denkschule des "Humanitären Pragmatismus" liegt doch ganz in der Tradition des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg und hätte selbst aus dem Munde des im Vergleich zu de Maizière mindestens ebenso mausgrauen Adolf Eichmann stammen können, seines Zeichens Leiter der "Reichszentrale für jüdische Auswanderung" und des "Referats Auswanderung und Räumung im Reichssicherheitshauptamt". Vielleicht wissen es nicht alle, dass dies nur eine euphemistische Umschreibung für die Aufgabe war, die Deportation und Massenvernichtung der europäischen Juden zu organisieren.

Hätte dieser "Buchhalter des Todes" die Chuzpe eines GroKo-Innenministers besessen, wäre ihm für seine Abteilung sicherlich die noch charmantere Tarnbezeichnung "Verabschiedungszen- trum" eingefallen.

Vielleicht beantwortet allein diese kleine Fußnote der Zeitgeschichte die im Titel gestellte Frage und man darf froh sein, im Gedenkens an "100 Jahre armenischer Genozid" auf so schöne Traditionslinien gestoßen zu sein wie sie hier aufgezeigt werden konnten. Wie sagte doch der Sohn eines Finanzbeamten und langjährige Bundeskanzler, Helmut Kohl, in einer 1995 gehaltenen Rede so tiefsinnig:

"Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten."

Wohl wahr! Und deshalb möchte ich in vorauseilender zukunftsgestalterischer Kreativität einen Vorschlag zum "Corporate Design" der künftigen "Willkommenszentren" in Libyen oder anderswo machen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufs Trefflichste verbindet. Ich empfehle als Maskottchen den "kleinen Wüstenfuchs Erwin" und als Hymne den Schlager "Volare" (Nel blu dipinto di blu) von Fred Buscaglione, allerdings mit dem Refrain "Herrero, ohohoho". Dazu als Logo einen meerblauen Schriftzug auf sandfarbenem Hintergrund mit einem schwarzen Rahmen in Schlauchbootform. Slogan: "Schwimmen macht frei!".

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