1988: Ein faules Ei

Zeitgeschichte In Bonn wird ein Gesetz verabschiedet, das den Missbrauch von Embryonen eindämmen soll, die außerhalb der Gebärmutter erzeugt werden – es hält der Realität nicht stand
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2018
Nadel als Vater: In-vitro-Fertilisation aus mikroskopischer Sicht
Nadel als Vater: In-vitro-Fertilisation aus mikroskopischer Sicht

Foto: Jochen Tack/Imago

Wenn wir wissen wollen, wohin wir gehen, sollten wir wissen, woher wir kommen: Dieser an Schiller sich anlehnende Gemeinplatz der Geschichtswissenschaft gilt auch für die Wissenschaftsgeschichte, die in der deutschen „Normalgeschichte“ meist unterm Radar läuft. Doch ist sie – soweit wir an der Entwicklung normalisierender Anpassungsleistungen interessiert sind – von besonderer Bedeutung. Abseits von den politischen Haupt- und Staatsaktionen vollzieht sich dort eine geschichtliche Zeiterfahrung. Der ist eigen, was der Historiker Reinhart Koselleck „vergangene Zukunft“ genannt hat, ein Erwartungshorizont des Fortschritts und der irdischen Daseinsverbesserung. Denn Wissenschaft kennt bei allen Rückschlägen nur ein Voranschreiten. Soweit