1997: Stirbst du noch?

Zeitgeschichte Das Gesetz über die Spende von Organen tritt in Kraft und soll die Transplantationsmedizin aus der rechtlichen Grauzone holen. Doch sie gerät immer mehr ins Zwielicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2017
Wilde Berichte über Nierenklau machten die Runde
Wilde Berichte über Nierenklau machten die Runde

Foto: Universal Images Group/Getty Images

Jedes Jahr im Juni, am Tag der Organspende, beklagt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die hierzulande das Spende-Geschehen koordiniert, den kontinuierlichen Rückgang von Organspendern. Dabei handelt es sich nicht um vorübergehende Einbrüche, sondern um eine seit 20 Jahren anhaltende Entwicklung, gegen die keine mit bekannten Prominenten bestückte Werbekampagne, keine Transplantationsbeauftragten in den Kliniken und keine jugendlichen „Organpaten“ etwas auszurichten vermögen. Um es in dürre Zahlen zu fassen: Zwischen 2011 und 2016 ist die Zahl der Organspender von 900 auf 637 zurückgegangen. Um dies zu verstehen, muss man ein bisschen zurückblicken in die Geschichte der Organtransplantation und des zum 1. Dezember 1997 R