3. Generation Deutschland

Gedenken 70 Jahre nach dem Ende des Krieges benutzen die Deutschen die Perspektive der Enkel, um sich zu erinnern. Das soll Entlastung schaffen
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Die Banalisierung der Geschichte greift immer mehr um sich. Nicht dass Opa geschossen hat, sondern die unkonfortablen Umstände dabei werden zum Thema gemacht.
Die Banalisierung der Geschichte greift immer mehr um sich. Nicht dass Opa geschossen hat, sondern die unkonfortablen Umstände dabei werden zum Thema gemacht.

Foto: Imago

Eigentlich glaubte man den „Dialog der Schwerhörigen“ in Europa überwunden. Jenes Missverständnisse provozierende Gespräch von Nationalgeschichte zu Nationalgeschichte, das Marc Bloch mit Blick auf den Ersten Weltkrieg angetan sah, das „aufgeschlossene Publikum“ zu unterhalten. Doch von einer Transnationalisierung der Erinnerung, wie sie der französische Historiker sich wünschte, kann auch fast 70 Jahre nach dessen Ermordung keine Rede sein. Das zeigt sich wieder einmal an der gerade aufgeflammten Empörung der Polen über unsere Gedenkkultur.

Auslöser ist das dreiteilige TV-Drama Unsere Mütter, unsere Väter, in dem sich die östlichen Nachbarn in Form ihrer gegen Hitler kämpfenden Heimatarmee AK undiffere