Am Anfang steht der Wunsch

Im Dunkelfeld Sexueller Missbrauch wird in den meisten Fällen nicht aktenkundig - ein weltweit erstes wissenschaftliches Präventionsprojekt an der Berliner Charité will vorbeugend eingreifen
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Immer dann, wenn wieder einmal ein Kind vermisst und irgendwann missbraucht und ermordet in einem abgelegenen Waldstück aufgefunden wird, ist die Hochzeit des Populismus: Von "Wegsperren" bis
"Schwanz-" oder gar "Kopf-ab" lauten die Radikallösungen für die teuflischen "Triebtäter", die natürlich nicht in der eigenen Familie oder in der Nachbarschaft vermutet werden, sondern die man wie den berüchtigten Haarmann noch immer nächtlicherweise mit gezücktem Messer auf perversen Abwegen sieht. Dabei werden die meisten sexuellen Übergriffe auf Kinder, das ist seit vielen Jahren bekannt, im Nahbereich verübt und meist gar nicht aktenkundig. Fachleute schätzen, dass die Dunkelziffer der jährlich rund 20.000 polizeilich erfassten Fälle