„Arbeit ist immer auch Last“

Interview Sinnhaft wird ein Job erst, wenn man sich darin entwickeln und beweisen kann – und wenn er gesellschaftlichen Nutzen hat, sagt die Arbeitssoziologin Nicole Mayer-Ahuja
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2021
„Für die allermeisten Menschen spielt Arbeit eine wichtige Rolle. Nun ist Arbeit nicht gleich Erwerbsarbeit, wie auch Anhänger des bedingungslosen Grundeinkommens argumentieren“
„Für die allermeisten Menschen spielt Arbeit eine wichtige Rolle. Nun ist Arbeit nicht gleich Erwerbsarbeit, wie auch Anhänger des bedingungslosen Grundeinkommens argumentieren“

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Seit dem Beginn der Pandemie sprechen alle davon, wie sie unsere Arbeitswelt verändert. Das stimmt natürlich: Ob und wie wir arbeiten, wurde ordentlich herumgewirbelt. Aber vielleicht verdeckt der verengte Fokus auf die Pandemie auch andere Umwälzungen, die sich zugleich ereignen, im Hintergrund, langsamer, aber auch tiefgreifender.

der Freitag: Frau Mayer-Ahuja, zum zweiten Mal findet der 1. Mai ohne den kämpferischen Aufmarsch der Erwerbstätigen statt. Ist dies nun ein Symbol auch für den Abschied von der klassischen Interessenvertretung oder für eine neue Arbeitskultur?

Nicole Mayer-Ahuja: Für Gewerkschaften und Betriebsräte ist es unter den derzeitigen Bedingungen tatsächlich sehr schwer, ihrer Aufgabe als Interessenvertretung nachzukomme