Vom Widerstandsrecht im Namen der Weltrettung

Blockaden Von der Anti-AKW-Bewegung über die G8-Proteste zu den Autobahnbesetzungen der „Letzten Generation“ heute: Was sich aus der Geschichte des gewaltfreien zivilen Ungehorsams für die Gegenwart lernen lässt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2022

Jede Generation braucht ihre eigene Revolution. So lautet ein auf Thomas Jefferson zurückgehendes Diktum, aus dem der Gründungsvater der Vereinigten Staaten auch eine Halbwertszeit der von ihm mit ausgehandelten Verfassung ableitete: neun Jahre. Das ist bemerkenswert, weil der Wille des Volkes mit der Etablierung der bürgerlich-demokratischen Verhältnisse doch genau in dieser konstituierten Ordnung aufzugehen scheint und der Demos sie, so will es jedenfalls die liberale Lesart des Widerstandsrechts, nur ausnahmsweise herausfordern darf. Im Idealfall resultiert daraus dann ein kommunikativer Prozess zum Wohle der Demokratie, der den Protest einhegt, ohne grundsätzlich an den Verhältnissen zu rütteln. In einer radikaldemokratischen Weiterentwicklung kö