Das Wohlstandsgefälle ist tödlich

Armut Nur wenn wir Gesundheit als öffentliches Gut begreifen, können wir die Ungleichheit der Risiken bekämpfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2021

Wer es noch nicht kapiert hat: Die Pandemie trifft nicht alle mit derselben Wucht. Spätestens ein Jahr nach den ersten Covid-19-Fällen, die damals von besser situierten Urlaubsreisenden ins Land getragen worden und vom Odium des Gleichmacherischen begleitet waren, wissen wir, dass Armut, Infektionsrisiko und sekundäre, auch unbeabsichtigte Lasten von Infektionsschutzmaßnahmen negativ ineinandergreifen. Wer vorher schon wenig verdient hat, ist noch ärmer geworden, wer vorher gesundheitlich gefährdet war, dem wird das Virus zum größten Feind, und wer in einer Umgebung lebt oder aufwächst, in der die Luft schlecht ist, die Wohnverhältnisse beengt sind und die familiären Unterstützungssysteme beschränkt, wird zum „Kollatera