Der letzte Schritt

Sterbehilfe Der Umgang mit dem Ende des Lebens soll neu geregelt werden. Aber Ärzten den Giftbecher in die Hand zu drücken, ist keine Lösung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2014

Er habe nicht sterben wollen, schrieb der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf in seinem Internettagebuch, das nach seinem Freitod auch als Buch erschien. Es sei ihm aber immer darum gegangen, das Leben selbst in der Hand zu haben. Das sei ein notwendiger Bestandteil seiner Sozialhygiene gewesen. Das Leben in der eigenen Hand zu haben, ist das größte Versprechen moderner, aufgeklärter Gesellschaften. Es ist die ultimative Herausforderung an das selbstbewusste Individuum – und vielleicht auch die größte Zumutung, wenn das Leben an seine existenziellen Randzonen gerät.

Während der eine sich wie Herrndorf eine Pistole verschafft, um seinem Leben ein Ende zu setzen, überantworten sich andere der Obhut eines Hospizes und einige wenige fahren vielleicht