Am vergangenen Wochenende wurde die spektakuläre Racheaktion von Ameneh Bahrami verschoben. Vor sechs Jahren war die Iranerin durch ein Säureattentat eines von ihr verschmähten Mannes erblindet und stark verunstaltet worden. Nach iranischem Recht darf sich die Geschädigte auf die gleiche Weise an ihrem Peiniger rächen, und Bahrami besteht auf dem Vollzug der Blendung, weil sie hofft, andere Männer dadurch abzuschrecken.
Am selben Wochenende holte die New Yorker Polizei einen Mann aus dem Flugzeug, dem vorgeworfen wird, er habe kurz zuvor in seinem Hotel ein 32-jähriges Zimmer„mädchen“ zu sexuellen Handlungen genötigt und vergewaltigt. Es handelte sich nicht um irgendeinen Mann, sondern um den mächtigen Chef des IWF, um Dominique Strauss-Kahn (DSK), der als sozialistischer Präsidentschaftskandidat in Frankreich antreten wollte. Sein Wort steht gegen die Aussage einer Hotelangestellten aus der Bronx. Dennoch wird der Mann inhaftiert und nicht einmal gegen hohe Kaution auf freien Fuß gesetzt.
Die beiden Fälle scheinen wenig miteinander zu tun zu haben. Doch zwischen ihnen spannt sich auf, was man den Jahrhunderte andauernden Prozess der Zivilisation nennt, bei dem unter anderem das archaische Prinzip Auge und Auge, Zahn um Zahn ersetzt wurde durch rechtsstaatlichen Verfahren. Das ist, bei allem Verständnis für die geschundene Iranerin und bei allen kulturrelativistischen Zugeständnissen, ein unbedingter Fortschritt, der darin gipfelt, dass dieses Recht wie im Fall von Strauss-Kahn ohne Ansehen der Person durchgesetzt wird. Wie viele Generationen von Dienstmägden waren bis dahin ihren Herren ausgeliefert gewesen, wie viele sexuelle Übergriffe an Frauen ungesühnt geblieben!
Dass sexuelle Nötigung und Vergewaltigung überhaupt als strafbare Delikte verfolgt werden, ist Frauen zu verdanken. Sie pochten darauf, dass derartige Vergehen weniger mit männlichem Trieb als mit Gewalt und Dominanzwillen zu tun haben, und das ist noch immer nicht reziprok. Die Vorstellung, Angela Merkel könnte sich an einem 30 Jahre jüngeren Hotelangestellten vergehen, reizt nicht nur wegen ihrer asexueller Ausstrahlung zum Lachen, sondern weil die hegemonial-männliche Kultur, die auf Gemächt und Macht basiert, dafür keine Phantasien bereitstellt.
Allerdings hat die Politisierung des Privaten den Lebenswandel der Mächtigen öffentlich und damit instrumentalisierbar gemacht. Wenn ein Jörg Kachelmann, ein Julian Assange oder eben ein DSK dem Vorwurf der Vergewaltigung ausgesetzt sind, zielt das, unabhängig von der beweisbaren Wahrheit, auf die Integrität der Betroffenen – auch private Rachegelüste und politisches Kalkül können mit dieser Art von Ehrabschneidung verbunden sein. Der Steuerhinterzieher, der Meineidige, der Plagiator kann wiederkehren; die Rückkehr eines Vergewaltigers zumindest in die Politik ist problematischer, auch wenn es für die öffentliche Bewertung solcher Tat-Sachen in den USA und in Frankreich unterschiedliche Maßstäbe geben mag.
Insofern ist die mit dem Gemächt verbundene Macht die Achillesferse mächtiger Männer, weil sie erpressbar werden; vorausgesetzt, es gibt einen Rechtsstaat, der die Vorwürfe blind, ohne Ansehen der Person verfolgt. Doch selbst wenn diese sich als unhaltbar erweisen und es beim Rufmord bleibt, kann das kein Argument gegen seine Intervention sein. Sonst nämlich fielen wir irgendwann zurück auf das Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Kommentare 65
Ich halte die Betrachtung für konsequent im rechtlichen Sinne und finde durchaus wünschenswert, sie weiter zu verfolgen. Trotzdem ist es falsch, geschlechtsspezifisch nur die Männer immer mal wieder ganz streng anzugucken. Leider sehen wir immer nur die mächtigen Männer und vergessen die optisch im Büroalltag permanente, stets sichtbare und intensive Rolle der Sexualität bei der Durchsetzung der Interessen von Frauen. Die kommen ohne sexuelle Nötigung durch offene optische Zurschaustellung ihrer äusseren Geschlechtsmerkmale kaum aus. Ob sie da Männer oder Frauen anmachen wollen oder angeblich müssen, um beruflich voranzukommen oder angeblich nur die weibliche Konkurrenz müde machen wollen, ist erst einmal nicht die Frage. Sie kommen des öfteren fast nackt zur Arbeit, vergessen neuerdings beim Tragen von schwarzen Strumpfhosen, sich etwas über den Hintern anzuziehen, kommen oben herum ohne einladende Sicht nicht aus und wenn ich gerade meine Lieblinge mit ihren Hemdchen und Spagettiträgern oben herum fast nackt mit ihren Freistilringerarmen so vor mir sitzen sehe, sage ich mir, jetzt fehlt eigentlich nur der Hinweis, dass ich doch nicht hingucken muss, wenn es mir nicht gefällt. Gefällt es mir und gucke ich hin, könnte es sexuelle Belästigung sein. Das nervt. Schlimmer noch, wir vergessen bei solchen Kurzanalysen gern die Vielfältigkeit der sexuellen Spielarten und wenn es zwischen Personen dann irgendwann Probleme gibt, fällt auf, dass immer ein dusseliger heterosexueller Mann ist, der dann so richtig hinlangt. Es ist mir egal, ob zu Recht oder zu Unrecht. Das Problem liegt nicht im Gemächt der Mächtigen, denn es ist tatsächlich nicht Bestandteil der Macht der Mächtigen, das sehe ich also genauso, sondern wirklich so etwas wie eine Archillesferse, sondern die Frage, wie bekomme es der Mann hin, dass das Gemächt den ganzen Tag frei hat, wenn er arbeiten muss, damit es zum Beispiel nicht einen einzigen, sich lohnenden Blick veranlassen kann.
Die notwendigen Schlussfolgerungen für jeden Mächtigen, ganz gleich ob Mann oder Frau, kann deshalb nur sein: 1. Kein Sex mit lebenden Personen. 2. Keine körperliche Annäherung an Männer oder Frauen unter 60 cm Abstand vom Bauch zu Bauch. 3. Schluss mit der albernen Umarmerei und Bussi- Schmatzerei zwischen Personen, die sich dienstlich sehen und begrüssen.
Maxi Scharfenberg
"Die Allianz von Macht und Gemächt" - Den Titel finde ich richtig gut.
Die Angelegenheit selber ist für mich eine mehrfache Pervertierung: da gibt es den Missbrauch von Machtpositionen durch Männer (die durch das Medienzeitalter an die Öffentlichkeit gelangen oder auch nicht), den Missbrauch des Themas für politische Interessen wenn eine Tat stattgefunden hat und auch wenn nicht, und auch den Missbrauch des Themas durch die Medien und schließlich durch das Publikum zu einer Art Szenario mit geringem Interesse an der Wahrheit.
Das Opfer, auf welcher Seite auch immer, bleibt auf der Strecke.
…um eines handelt es sich bei dieser so EXEMPLARISCH vorgeführten „Angelegenheit“ (Strauss-Khan) mit Sicherheit nicht: nämlich um die angeblich konsequente Durchsetzung rechtsstaatlicher Prinzipien als ein Resultat eines „ Jahrhunderte andauernden Prozess(es) der Zivilisation“.
Und das überhaupt nicht mal aus dem Grunde, dass hier nicht nur die „Unschuldsvermutung“ komplett ausgehebelt wird, sondern man die Bestrafung durch Demütigung und einer Prangergleichen entwürdigenden Vorführung, noch vor Verhandlung und Urteil zu vollstrecken gedenkt.
In diesem Fall bilden ausschließlich POLITISCHES INTERESSE und ihre Kalküle eine Schnittmenge mit den eigenen Stubenmädchenfreundlichen RECHTSIDEALEN.
Und schon wieder: »Auge um Auge ...«
Ich kann's nur immer wiederholen: Augen auf bei der Opferwahl!
Die öffentliche Demütigung eines einst mächtigen Mannes und genialen Politikers wie Kahn gefällt mir nicht. Er ist auch Genosse. Aus welchem Grunde sollte er über die Hotelfrau herfallen? Vermutlich war´s ein Komplott der Amis. Wie dem auch sei, jedenfalls ist der Umgang der USA mit ihren Gefangenen skandalös. Man verliert dort schon mit der Anklage, aber erst recht mit der Verurteilung und als Islamist auch ohne beides einiges an Menschwürde. Wenn sie aber in einem Menschen leidet, leidet sie bei allen.
Hab´s in der Zeitung gelesen. Für DSK muss natürlich auch die Unschuldsvermutung gelten. Er bleibt in Haft. in Amerika ist da man politisch korrekt.
Die Einlassungen von DSK und seinem mutmaßlichen Opfer sind jeweils mit einer gesunden Skepsis zu betrachten.
Falls er es wirklich gewesen ist, muss DSK natürlich nach dem Gesetz bestraft werden und im Staat New York in den USA verfolgt man / frau solche sexuellen Verbrechen sehr streng.
Seltsam mutet es aber doch an, dass genau zu dieser Zeit mit der Horrornachricht von DSK aus dem Elysees-Palst aufeinmal die eher positive Familiennachricht der Bestätigung von Carla Brunis Schwangerschaft verlautet.
Sicher wäre es andererseits zu weit hergeholt allein deshalb schon von einer Intrige auszugehen.
"Die Vorstellung, Angela Merkel könnte sich an einem 30 Jahre jüngeren Hotelangestellten vergehen, reizt nicht nur wegen ihrer asexueller Ausstrahlung zum Lachen, sondern weil die hegemonial-männliche Kultur, die auf Gemächt und Macht basiert, dafür keine Phantasien bereitstellt."
Das würde ich nicht unbedingt sagen. Wenn raus käme, dass sie sich einen Escort Boy kommen ließ, würde es auch einen Aufschrei geben. Vielleicht wäre das ein Aufschrei aus anderen Gründen, aber es wäre einer.
"Sie pochten darauf, dass derartige Vergehen weniger mit männlichem Trieb als mit Gewalt und Dominanzwillen zu tun haben, und das ist noch immer nicht reziprok."
So generell ist das unumstritten, aber in Einzelfällen kommt es mir nicht immer plausibel vor. Seltsamerweise bei Kachelmann aber viel eher als bei Strauss Kahn. Die Umstände der ihm zur Last gelegten übergriffe scheinen mir wenig glaubhaft. Aber das macht mir nur deutlich, wie sehr man selbst von Vorurteilen geprägt ist.
Wie auch immer, es ist eine merkwürdige Vorstellung, dasss ein Mann wie Strauss Kahn so über ein Zimmermädchen herfällt. Im Netz gabs Kommentare, die meinten, der habe gedacht, das georderte Escort Girl besucht ihn und hat die verwechselt. Das hätte mehr Sinn als diese merkwürdige Geschichte.
Die öffentliche Vorführung von Strauss-Kahn kam mir auch reichlich archaisch vor, unzivilisiert und erschreckend. Die Amis sind dieser Rache-und Vergeltungsrechtsprechung doch sehr nahe und gnadenlos.
Auch die schnell einsetzenden recht hämischen Kommentare - das war mir absolut widerwärtig.
Und - ganz vorsichtig - frage ich mich, ob nicht auch eine Spur antisemitischer Unterton im Spiel ist wie damals bei Friedmann.
Vorgestern oder vorvorgestern hörte ich noch im Radio einen Bericht über Weißrußland, diese "letzte Diktatur in Europa", und die Schauprozesse, die dort veranstaltet werden, um die politische Opposition auszuschalten.
Da ging mir durch den Kopf, daß wir in unseren fortschrittlichen Demokratien gar keine Schauprozesse brauchen.
Wir bauschen einfach irgendwelche Sex-Skandale auf, deren Wahrheitsgehalt noch nicht einmal bewiesen ist. Die Hauptsache dabei ist, daß diese mutmaßlichen sexuellen Übergriffe von solchen Leuten verübt werden, die im Rampenlicht stehen und in ihrer Position gegen den neoliberale-imperialistischen Strom schwimmen.
Assange, Strauss-Kahn ... Und sollten sie auch nicht schuldig sein - etwas von dem auf sie geworfenen Schlamm wird schon hängenbleiben und sie zu Schmuddelkindern machen.
Strauss-Khan wäre nun allerdings der Allerletzte der gegen einen „neoliberalen-imperialistischen Strom“ schwimmen würde.
Allerdings ist der Vergleich zu Assange durchaus erwähneswert.
Die völlig aus dem Rahmen fallende Art und Weise der Regelung dieses „Malheurs“ (vielleicht auch die mögliche Inszenierung dieses „Fauxpas“) bei einem solchen politischen Schwergewicht, wäre zumindest ein fettes Indiz für eine weitere unverholene Ansage nach Osamas „Ableben“, einer schwer ins taumeln geratenen USA an die übrige Welt Ohne Versicherung der jeweils übergeordneten Stellen, veranlasst keine Staatsanwaltschaft solche Maßnahmen und diese Art der Durchführung. Da sichert sich in einem solchen brisanten Fall wie fast überall auf der Welt, jede hierarchische Abteilung mit der Verantwortungsübergabe, wenn nötig bis nach ganz Oben ab.
Das ganze tatsächlich als mustergültigen Präzedenzfall energischen Opferschutzes ansehen zu wollen, grenzt schon fast an…na, ich will(?) hier jetzt nicht unhöflich werden.
Guten Morgen Frau Baureithel,
Ihr glaube in das Angelsächsische Recht und seine Rechtsprechung in alle Ehren, aber dieses Recht ist das Recht der Mächtigen und Vermögenden. Auch wenn wir alle den Traum von den „12 Geschworenen“ im Hinterkopf haben, diesem Film der in so herrlicher weise dieser Rechtsprechung huldigt. So ist die Realität eine andere. Sollten sie wirklich erwartet haben das Herr DSK nicht auf Kaution freikommt so lesen sie hier:
New York (dpa) - Dominique Strauss-Kahn wird der Prozess gemacht. Ein Gericht in New York hat Anklage gegen den früheren Chef des Internationalen Währungsfonds erhoben. Zunächst kommt Strauss-Kahn aber gegen Auflagen frei. Er muss eine Million Dollar in bar und weitere fünf Millionen als Bankbürgschaft als Kaution hinterlegen. Er ist in sieben Punkten angeklagt, darunter zwei Mal wegen sexueller Belästigung in einem besonders schweren Fall. Strauss-Kahn bestreitet, dass er eine Hotelangestellte bedrängt haben soll.
Unmittelbar nachdem Herr DSK seinen Rücktritt verkündet hat wurde der Kaution zugestimmt. Wer nun glaubt her DSK nehmen wir mal an er hat diese Straftat begangen wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Nun seien sie gewiss er wird Freigesprochen. Wie all die vielen anderen Reichen Angeklagten siehe Jakson. Auch die jetzt rauf und runtergebeteten Sprüche, das es ja in den USA so normal ist Angeklagte öffentlich zur schau zu stellen ist nur eine Lüge. Auch hier wieder siehe Jakson wo sind seine Bilder in Handschellen?
Erhofft hätte ich mir einmal einen Artikel der den Missbrauch nachdem Missbrauch im angelsächsischen Recht darstellt. Welcher Journalist stellt die einzig wichtige Frage warum wird das Opfer sprich das Zimmermädchen pro Bono von einem der wichtigsten Anwälte des Internationalen Devisenhandels Vertreten, der von vielen schon als künftiger Weltbank Chef gehandelt wird? Oder die Frage was für einen Anwalt würden sie sich suchen sollten sie Opfer eines Sexualdeliktes seien? Vermutlich einen der auf diesem gebiet Erfahrung hat?
In diesem Sinne
Baphomed
Einen antisemitischen Unterton konnte ich nun absolut nicht feststellen, ist das Allgemeinwissen das Strauss Kahn Jude ist?ich wusste es nicht. Es wurde nämlich absolut niergendwo erwähnt. oder ich habs überlesen.
Strauss Kahn verbrechen 8es ging ja wohl um eine versuchte vergewaltigung) wurde eher überall verharmlost, ganz guter taz Artikel hierzu:
www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/wenn-sexuelle-gewalt-verniedlicht-wird/
Und hier ein schöner Artikel in der telepolis
www.heise.de/tp/artikel/34/34791/1.html
Was ist an den Umständen nicht glaubhaft?
Vieleicht gibts ja wirklich superpriviligierte, leicht soziopathische Machtmenschen , die mal eben ein unterpriviligierte frau vergewaltigen und ganz selbstverständlich davon ausgehen dass sie dafür üblicherweise nicht zur rechenschaft gezogen werden....
Ich hatte den Fall ja in Spannung gesetzt zum Recht auf Rache; und ich würde allerdings darauf bestehen wollen, dass rechtsstaatliche Prinzipien ein zivilisatorischer Fortschritt sind. Das angelsächsische Recht kennt einige Prinzipien, die uns fremd sind, das ist richtig und den Hinweis auf die betroffene Frau nehme ich gerne auf; es stimmt, was da seitens der Anwälte nun losgeht, macht sie ein zweites Mal zum Opfer , indem gnadenlos in ihrem Privatleben geschnüffelt wird und sie öffentlich an den Pranger gestellt wird. Das spricht aber nicht gegen meine Argumentation.
"Das würde ich nicht unbedingt sagen. Wenn raus käme, dass sie sich einen Escort Boy kommen ließ, würde es auch einen Aufschrei geben. Vielleicht wäre das ein Aufschrei aus anderen Gründen, aber es wäre einer."
Es würde einfach nicht passieren, liebe Magda, deshalb gäbe es keinen Aufschrei.
"Im Netz gabs Kommentare, die meinten, der habe gedacht, das georderte Escort Girl besucht ihn und hat die verwechselt. Das hätte mehr Sinn als diese merkwürdige Geschichte."
Also, das scheint mir nicht sehr plausibel - oder wäre genau so schlimm. Wenn er sich nämlich geirrt hätte, dann hätte er ja, wäre er halbwegs zivilisiert, von ihr ablassen müssen, als sie sich wehrte, oder?
Strauss-Kahn wurde in einem Beitrag zitiert, in dem er darüber sprach, wie er zu Fall kommen könne: Die Frauen, das Geld und mein jüdischer Glaube soll er gesagt haben.
Aber ich will das aber nicht unbedingt behaupten.
Wo sehen Sie jetzt noch mal die "stubenmädchenfreundlichen RECHTSIDEALE"?
Wo sehen Sie jetzt noch mal die "stubenmädchenfreundlichen RECHTSIDEALE"?
"Aus welchem Grunde sollte er über die Hotelfrau herfallen? Vermutlich war´s ein Komplott der Amis." Das ist jetzt nicht Ihr Ernst sondern ironisch gemeint, oder?
"Es würde einfach nicht passieren, liebe Magda, deshalb gäbe es keinen Aufschrei."
Es gäbe wahrscheinlich ein (leicht frivoles) Auflachen. Aber dann ist es auch noch etwas völlig anderes, sich eine/n Sexarbeiter/in kommen zu lassen als jemand gegen seinen / ihren Willen sexuell zu mißbrauchen.
Ein Escort Boy / Girl würde niemanden den Job kosten, höchstens die Ehe. Wenn Frau Merkel jetzt jemanden gegen seinen Willen mit sexuellen Absichten angrabbelt und der sie dafür erfolgreich verklagt wär's das auch. Aber es hätte aufgrund des derzeitigen Machtgefüges der Geschlechter und auch der ihnen zugeschriebenen Sexualität (Frau=schwach, passiv, Mann=stark, aktiv) noch immer noch eher einen amüsanten Aspekt in der Wahrnehmung.
@Phineas Freek
Und das überhaupt nicht mal aus dem Grunde, dass hier nicht nur die „Unschuldsvermutung“ komplett ausgehebelt wird, sondern man die Bestrafung durch Demütigung und einer Prangergleichen entwürdigenden Vorführung, noch vor Verhandlung und Urteil zu vollstrecken gedenkt.
Eine Demütigung, eine Entwürdigung ist es in der Tat, dieses öffentliche Vorführen einer bislang lediglich verdächtigen Person. Nur: Regt sich irgendeiner auf, wenn dies irgendeinem Neger oder Latino aus der Bronx passiert? Okay, dergleichen Photos tauchen eher selten in der europäischen Presse auf, ein Überfall auf einen Getränkeladen in New York ist ein Ereignis von lokaler Bedeutung. Aber es gibt diese Photos, es gibt diese demütigenden Paraden vielmals täglich.
Von der Struktur her erinnert mich die Aufregung um Dominik Strauss-Kahns Behandlung an das Gewese, das um Osama bin Ladens gemacht wurde und wird. 20 durch Drohnen in einem Camp getötete Terroristen nimmt man gelassen hin, erwischt es mal einen Edel-Terroristen ist die Aufregung groß.
www.freitag.de/community/blogs/wolfram-heinrich/osama-bin-laden---je-oben-desto-totmachen-nein
Ciao
Wolfram
Naja, das in den USA die "rechtstaatlichen Prinzipien" so ausgelegt sind, dass die "Mächtigen und Vermögenden" deutlich bessere Chancen haben, ist kein Gerücht. Das liegt vor allem daran, dass sie sich die besseren Anwälte leisten können, mit denen dort ein Prozess steht oder fällt. Andererseits bekommt ja hier das Zimmer"mädchen" anscheinend einen Staranwalt, den sie sich privat nie leisten könnte. Wenn der dann wirklich in ihrem Interesse arbeitet und weniger in seinem (oder die sich decken), hat sie, falls sie im Recht ist oder auch nicht, auf jeden Fall gleichwertigere Chancen.
Wer politisch korrekt und im Sinne der Gender-Mainstreaming-Diktatur glaubt, dass der Sexualtrieb in keinerlei Verbindung zu Testosteron, Macht und Aggression stünde und dann auch noch fälschlicherweise annimmt, die Interessen der Frauen seien juristisch anfänglich von Frauen durchgesetzt worden, der übersieht natürlich auch leicht, von wem der Rufmord in Wahrheit ausgeht, der hier die zivilisatorischen Errungenschaften des Rechtsstaats erodiert: Vom Gossen- und Boulevardjournalismus, der heute bereits zweifellos und für jedermann, mit wenigen Mausklicks feststellbar, fester Bestandteil aller Leitmedien geworden ist.
Insofern geht der Versuch, die Errungenschaften des Rechtsstaats mit den Errungenschaften eines fehlgeleiteten Feminismus gleichzusetzen, um dann auch noch den entscheidenden, folgerichtigen Schluss auszuklammern, mächtig nach hinten los.
Pure Ideologie war schon immer ein schlechter Ersatz für wissenschaftliche Fakten, Frau Baureithel.
"Also, das scheint mir nicht sehr plausibel - oder wäre genau so schlimm. Wenn er sich nämlich geirrt hätte, dann hätte er ja, wäre er halbwegs zivilisiert, von ihr ablassen müssen, als sie sich wehrte, oder?"
Setzen Sie hier nicht eine Behauptung als Wahrheit voraus?
Noch wissen wir nichts. Aussage steht gegen Aussage und der Spekulation ist Tür und Tor geöffnet.
@ Baphomed
Sie stellen die richtige Frage: warum kann sich ein einfache Angestellte einen "Staranwalt" leisten? (diese Frage stelle ich mir unabhängig vom Opfer) Normalerweise würde man vermuten, dass bei ihren Einkommensverhältnissen ein Pflichtverteidiger das Mandat übernimmt, vom Gericht bestellt und vom Staat bezahlt.
Die Besonderheit liegt aber im anglesächischen Recht: es gibt die strafrechtliche Komponente und unabhängig vom Ausgang des Schuldspruchs (vgl. O.J. Simpson) wird eine zivile Klage auf Schadensersatz (dies gilt es dann zu definieren worauf sich der Anspruch auf Schadensersatz begründet, z.B. Verlust der Arbeit, Annahme einer neuen Identität etc.) gestellt. Und in Amerika sind die Summen dafür bekanntlich sehr hoch. Auch für dieses Verfahren muss der Verurteilte/Freigesprochene zur Verfügung stehen. Und meistens handeln die Anwälte einen finanziellen Deal aus. Davon läßt sich dann ein stattliches Honorar bezahlen.
der maßgebliche satz des artikels lautet: "... vorausgesetzt, es gibt einen Rechtsstaat, der die Vorwürfe blind, ohne Ansehen der Person verfolgt."
die maßgeblich notwendige ergänzung erlaube ich mir: und wir gewillt sind, dies anzuerkennen.
was angesichts der berichterstattung immer größeren zweifeln unterliegen dürfte. nur selten sind die verletzungen durch derartige taten so offensichtlich wie bei bahrami. im fall kachelmann etwa wurden die (üblicherweise durch kleider verdeckten, mithin nicht für jeden sichtbaren) male einer genauesten examination unterzogen. wie sie zuzuordnen sind, wird erst das urteil verkünden, das sich auf die eine oder andere gutachterliche erwägung stützen wird.
diese durchaus als entwürdigend empfundene behandlung, die die anklagende, die sich als opfer sieht (wie auch die penible untersuchung der frage, ob in ihrem aussageverhalten anhand aussagepsychologischer kriterien widersprüche bzw. auffälligkeiten erkennbar sein könnten), ist tatsächlich der versuch ein ganz anderes korrelat zu durchbrechen als das biblische: nämlich den wert von aussage gegen aussage. ein vernünftiges gericht ist gezwungen, eine gewichtung herbeizuführen und zwar anhand rationeller, nachvollziehbarer erwägungen.
ich empfinde es geradezu als gespenstisch, dass in der projektion eines jeden solcher prozesse a priori, der unweigerlich auf eine derartige anklage folgt, der wert der aussage des (angenommenen) opfers abgewertet wird. nicht vom (angenommenen) aggresor oder seiner verteidigung(fehlen von beweisen; vorhandensein eines konsenses), denn sich zu verteidigen oder gar dabei zu lügen, ist das bedürfnis eines jeden angeklagten und wenn er sich nicht beim lügen erwischen läßt, sogar sein gutes recht.
aber die mediale begleitmusik dazu, insb. diese diskussion um verschwörungen oder gar handschellen tendiert, dem wort nur deswegen mehr gewicht beizumessen, weil es von einem gewichtigeren menschen stamme. etwas zynisch könnte man dazu anmerken: viele medien müssen dies sogar tun, denn sie selbst haben dazu beigetragen, das gewicht dieser person zu erhöhen.
aussage gegen aussage, wort gegen wort, das ist in unserem strafrecht nach sehr sehr langer entwicklung der ansatz, um recht zu finden, um es danach zu sprechen und schließlich zu vollstrecken. und weil das sehr mühsam ist vor allem wegen der abstraktion vom konkreten leid, werden zunehmend wieder antike motive bemüht oder mythen gestrickt.
Liebe Lisi,
nur ungern wiederspreche ich Ihnen. Der für das Zimmermädchen Tätige Anwalt ist kein Star Anwalt sonder ein Jurist der sich auf die Beratung von Politikern und Devisenhändlern Spezialisiert hat. Der Schapiro Klan ist in den USA keine unbekannte Größe. Das Herr Schapiro hier als Anwalt Auftritt, wo er in seinem Leben noch keinen Gerichtsaal von innen gesehen hat, ist etwa so zu sehen als wenn Herr Ackerman von der Deutschen Bank Herren Kachelman Verteidigen wollte.
Daher einen Star Anwalt für Opferrechte hätte ich verstehen können das ist angelsächsische Gepflogenheit. Genau den sehen wir hier aber nicht. Das legt den Schluss nahe das hier nicht Finanzmittel für das Zimmermädchen ausgehandelt werden soll sondern über dieses Mandat Politische Interessen vertreten werden sollen.
Daher auch in diesem sinne der Satz mit dem Missbrauch nach dem Missbrauch.
Liebe Grüße
Baphomed
Tja, er hat, oder er hat nicht. Ich denke, das wird sich herausstellen (falls die amerikanische Justiz sorgfältig und unvoreingenommen arbeitet und nicht ein zweiter Fall Kachelmann "in groß" droht). Problematischer scheint mir der Einfluss der Medien zu sein, das genüssliche Sezieren kleiner und kleinster Details in der Öffentlichkeit, die Schaffung von Zusammenhängen, egal ob die Dinge zusammenhängen oder nicht. Er hat in der Kindheit vielleicht mal seine Schwester an den Haaren gezogen. Seht, ein Gewalttäter, von Kindesbeinen an. Justiz auf der Grundlage von PR ist etwas, das auch ein Unschuldiger fürchten muss.
Falls er unschuldig ist und das sauber herausgearbeitet werden kann, ist seine Präsidentschaftskandidatur vielleicht noch zu retten. Aber schwierig, sehr schwierig. Ich wäre überrascht, wenn die Frau sich das aus den Fingern gesaugt hätte. Und seine Aussage, er habe "im Einvernehmen" mit ihr Sex gehabt, dürfte wohl als Indiz für eine kachelmanneske Prozessstrategie nicht ganz falsch verstanden sein.
Hallo Wolfram Heinrich,
Mein zitierter Satz muss präzisiert werden, weil sonst, wie bei Dir geschehen, meine Schlussfolgerung unterzugehen droht.
„Und das überhaupt NICHT mal aus dem Grunde, dass hier ... die „Unschuldsvermutung“ komplett ausgehebelt wird UND man die Bestrafung durch Demütigung und einer Prangergleichen entwürdigenden Vorführung, noch vor Verhandlung und Urteil zu vollstrecken gedenkt.“
Denn um eine UNVERHÄLTNISMÄßIGE Echauffierung über Strauss-Khans persönliches Leid, im Gegensatz zum nicht zur Kenntnis genommenen Leid und in ähnlicher Lage befindlicher „Negern und Latinos“, die in den unzähligen Knästen und Lagern mit Millionen Anderer verschimmeln, zerbrechen oder zu Tode kommen, ging es in meinen kurzen Kommentar ja gar nicht.
Aber es haut mich immer wieder erneut (und in diesem offensichtlichen Fall im Besonderen) vom Hocker, wie die bürgerliche Seele Regression und Wahn WIE selbstverständlich „aus sich heraus“ zum konstruktiven, produktiven und kollektiven Gesamtkunstwerk einer ganzen Gesellschaft basten kann. Und das umso fanatischer und verrückter, desto mehr die Realitäten ihrer Lebenswelt, immer hartnäckiger ihren infantilen Weltbildern gefährlich werden könnten.
Wie beileibe nicht nur der Artikel und viele Kommentare hier, sondern überhaupt die ganze öffentliche Debatte über diese „Affäre“.
„In diesem Fall bilden ausschließlich POLITISCHES INTERESSE und ihre Kalküle eine Schnittmenge mit den eigenen Stubenmädchenfreundlichen RECHTSIDEALEN.“
Die Schlussfolgerung im letzten Satz bedeutet nichts anderes,
wie das schwankende Imperiums auch mit dieser faktischen HINRICHTUNG
(nebenbei: wäre die Subjektivität der meisten Bürger geknackt worden, hätte man Strauss-Khan erledigt, wie angeblich Osama im pakistanischen Luftkurort? Ich hätte selbst da meine Zweifel),
der politischen Konkurrenz eine weitere unmissverständliche Botschaft ihres globalen Herrschaftsanspruchs zu senden gedenkt (und ganz „nebenbei“ ihren Hampelmann im Élysée-Palast den Weg gleich mit frei zu räumen).
Das MÖGLICHE Leid der weiblichen Reinigungskraft und des MÖGLICHEN Opfers eines Vergewaltigungsversuchs, löst sich hier komplett auf in der Rolle als MITTEL zum ZWECK dieses ganzen Verfahrens. Hätte eine wichtige Marionette US-amerikanischer Interessen das Stubenmädchen vergewaltigt und halb totgeschlagen, wäre der Frau eine für sie potente Geldsumme angeboten worden, oder Spezialkräfte der entsprechenden Dienste, hätten da weitergemacht, wo der Täter aufgehört hat – und nur die Fische im Hudson hätten noch irgendetwas von der Existenz dieser Frau „erfahren“ können!
Diese, aller Diplomatie enthebelten Signale, SIND unübersehbare Gebärden Vorkriegsmäßiger Frontstellungen!
@phineas Freek
Mein zitierter Satz muss präzisiert werden, weil sonst, wie bei Dir geschehen, meine Schlussfolgerung unterzugehen droht.
(...)
Denn um eine UNVERHÄLTNISMÄßIGE Echauffierung über Strauss-Khans persönliches Leid, im Gegensatz zum nicht zur Kenntnis genommenen Leid und in ähnlicher Lage befindlicher „Negern und Latinos“, die in den unzähligen Knästen und Lagern mit Millionen Anderer verschimmeln, zerbrechen oder zu Tode kommen, ging es in meinen kurzen Kommentar ja gar nicht.
Ich muß jetzt ein peinliches Geständnis machen: Ich habe deinen Beitrag lediglich als Aufhänger benutzt, um meinen Gedanken der Strukturgleichheit der Vorfälle um Strauss-Kahn und Osama bin Laden darzustellen. Irgendwo mußte ich ihn anhängen... Es tut mir leid, ich hätte meinen Kommentar besser direkt an den Originalbeitrag angehängt.
Ciao
Wolfram
@Baphomed
Ich denke, dass es sich um diesen Anwalt handelt... oder?
www.jeffshapirolaw.com/
Und er ist sicher wie man "landläufig" sagt, mit allen Wassern gewaschen.
Grüße
„…ich hätte meinen Kommentar besser direkt an den Originalbeitrag angehängt.“
…im Gegenteil. So hatte ich die Gelegenheit und Motivation die Sache noch einmal ausführlicher zu behandeln…
Gruss
Phineas
@Phineas Freek
„…ich hätte meinen Kommentar besser direkt an den Originalbeitrag angehängt.“
…im Gegenteil. So hatte ich die Gelegenheit und Motivation die Sache noch einmal ausführlicher zu behandeln…
So kann man es natürlich auch sehen. Schön, daß du es so siehst.
Ciao
Wolfram
Um diesen Beitrag mal anders zu verstehen,
ersetze ich Gemächt durch PROSTITUTION.
Vielleicht erklärt sich die Übergriffigkeit der Kerle ja weniger aus der Anfälligkeit für Gewalt bei sexuellen Handlungen, als vielmehr aus der Macht der Gewohnheit Frauen als wenn schon nicht billige so doch im Grunde willige Objekte ihres Potenzwahns zu betrachten?
Nun, in Schweden und der USA ist Prostitution offiziell verboten - was für ein Zufall, dass Assange und DSK ausgerechnet in diesen Ländern und zu einer für deren Gegner günstigen Zeit ins Fettnäpfchen traten, obwohl sie doch beide zahlungskräftig genug wären...
Wo der eine sich nicht binden mag während der andere sehr bürgerlich gebunden ist und die gewohnte Ventilation des Triebstaus durch eine puritanische Öffentlichkeit und die Jurisdiktion des Aufenthaltslandes blockiert wird, da kommt es u.U. zu ggf. ausnutzbaren Ausfallerscheinungen und Verwechslungen.
Wenn Täter immer auch Opfer sind, dann beachte Mensch insbesondere bei Männern die Macht der gewohnheitsmäßigen Inanspruchnahme weibl. Prostitution...
Nur so eine Idee von
ideefix
Liebe Lisi,
nein um diesen Herren Handelt es sich nicht es Handelt sich um J.Schapiro bitte beachten Sie das C und nein sie werden im Internet nichts über Ihn Finden das wurde von seinem Famielien Klan per "super injektion" so eingerichtet.
Liebe Grüße
Baphomed
Aus persönlicher Erfahrung kann ich versichern, dass sexuelle Belästigungen ( verbal und auch körperlich ) zum Alltag der Zimmermädchen gehören.
Hier gilt, je nobler das Hotel, um so unverschämter die Gäste.
Diese massiven Belästigungen treten nicht so häufig in Familien- / Ferienhotels auf.
Hochpreisige Businesshotels, in Flughafennähe, in denen die Gäste meist nur eine Nacht bleiben, deren Aufenthalt auf Firmenkosten geht, das sind die schwierigsten Kunden. Alleinreisende Männer, mit der Firma als Hotel-Dauerkunden, im Hintergrund.
Die Minibar wird leergetrunken ( mittlerweile verzichten Businesshotels wieder auf die Mini-Bar ), leere Flaschen mit Urin aufgefüllt und zurück gestellt.
Auf den Saunaofen wird gekackt.
Mit benutztem Toilettenpapier werden die Türgriffe, Türen und Wände im Bad beschmiert.
Die "Geschäftsmänner" lauern splitternackt und völlig betrunken in den Hotelecken und erschrecken das Personal.
Der "Chef-de-Bar" ordert die Prostituierten bei der Rezeption, welche die Damen abkassiert und die Provision mit dem Service teilt.
"Stammpersonal" / Prostituierte finden sich in jeder Hotelbar.
Beim fliegenden Bordpersonal gehören die o.e. Belästigungen ebenfalls zum Alltag.
Der Artikel geht zu70 % an der Wirklichkeit vorbei, wie auch viele Kommentare dazu. Einige, verbunden mit allgemeinen persönlichen im Hotelgewerbe, treffen den Punkt.
Man sollte über das Rechtssystem eines Landes erst dann kommentieren, wenn man dieses genau, wirlich genau kennt. Im Falle USA erlangt man diese Kenntnisse nur durch jahrelangen Aufenthalt vor Ort.
War "jahrelang" in USA. Tochter seit 15 Jahren, als Architektin, in California lebend. Beste Rechtskenntnisse über die USA-Justiz (schon beruflich bedingt).
Hier Vergleiche mit anderen bekannten Persönlichkeiten vorzunehmen, ist totaler Unsinn. Die Schuld von DSK ist zweifellos, durch mehrere DNA`s, erwiesen. Und somit ist er, ungeachtet seiner Person, nach geltenden Recht der USA, zu veruteilen. Ansehen und Person des Opfers, spielen keine Rolle.
Welche "Macht" besitzt denn Julian Assange?
Keine.
Seine eigenen Leute haben ihn sabotiert.
Er ist als Geschäftsmann untauglich.
Er hat keine Macht über Frauen, sonst hätten die ihn ( wg. Kondomverweigerung ) nicht angezeigt.
Im übrigen würde kein Deutsches Gericht Untersuchungshaft und Hausarrest für dieses Vergehen anordnen.
Julian Assange besitzt außergewöhnliche, geistige Fähigkeiten.
Ihm persönlich nutzen diese allerdings wenig.
Es scheint als hätte er mit Jemima Khan eine fähige Frau an seiner Seite, aber die Mehrheit der Männer zum Feind.
Ameneh Bahrami das Säureopfer
>>SPIEGEL-GESPRÄCH - "Al-Qaida war schon tot": Der französische Sozialwissenschaftler Emmanuel Todd über die arabischen Revolutionen, das Gespenst Osama Bin Laden, den Schock der Modernisierung und den Zusammenhang zwischen Freiheitsstreben und demografischem Wandel
No.20 / 2011
Todd:"...Es gibt eine einfache Erklärung, die den Vorteil hat, dass sie sich auch auf Nordindien und China anwenden lässt, also auf drei völlig unterschiedliche Religionsgebiete: Islam, Hinduismus und Konfuzianismus. Sie knüpft an die Struktur der traditionellen Familie dort an - mit der Herabsetzung, Entmündigung der Frau. Und die reicht etwas in Mesopotamien weit in die vorislamische Zeit zurück. Der Religionsstifter Mohammed räumte den Frauen sogar weitaus mehr Rechte ein, als sie in den meisten arabischen Gesellschaften bis heute besitzen."
Ameneh Bahrami das Säureopfer ist eine Akademikerin. Eine moderne, selbstständige Frau im 21.Jahrhundert.
Da Frauen nach der "Scharia" im "Gottesstaat" gerichtet werden, ist es ein entscheidender Schritt für die Frauenfreiheit, dass auch der Säuretäter seine göttliche Strafe erfährt.
Sonst kann er ja auch nicht in den Himmel kommen.
Auf Erden allerdings, ist diese Strafe ein Meilenstein im Wandel zur Demokratie und Menschenrechten.
Wieviel Angst die Regierung vor der Signalwirkung durch die aktive Justiz von Ameneh Bahrami hat, sehen wir daran, dass der Termin verschoben wurde und versucht wird die Sache mit Geld zu regeln.
"Chaud lapin", heißer Rammler, so nennt man in Frankreich Männer wie Strauß-Kahn; dies sogar mit einem Unterton der Bewunderung. Machogehabe ist in Frankreich wichtiger Bestandteil von Charisma.
Ich finde, die New Yorker Justiz erteilt im Fall DSK besonders der französischen Gesellschaft eine Lektion in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Auch wir in Deutschland können durchaus daraus lernen.
Würde ich so nicht ganz unterschreiben, denn die Zurschaustellung von mutmaßlichen Tätern in Handschellen (die Amis filmen so gut wie alles) kann auch eine Vorentscheidung in den Köpfen hervor rufen; ich würde also nicht von Lektion sprechen. Was sollten die Deutschen daraus lernen?
Es existiert keine "New Yorker" Justiz. Die Grand-Jury gehört zum generellen Rechtsprinzip der USA. Die Vervollständigung dieses Rechtsprinzips, obliegt den Bundesstaaten. So wird z.B. die "Todesstrafe" in wenigen US-Staaten noch praktiziert, in einigen automatisch in lebenslange Haft umgewandelt, in den meisten komplett abgeschafft.
Im Falle DSK, wird der französischen Gesellschaft keine Lektion erteilt, sondern ganz normales US-Gesetz angewandt.
Was können wir daraus lernen? Nichts! Die "westeuropäische" Rechtsstruktur basiert auf vollkommen anderen Grundlagen.
Sehe ich auch so. Darüber hinaus geht mir, trotz allem öffentlichen Interesse, diese Bilderflut zuweit.
Ein wenig ironisch ist es wohl schon, wenn ich hier das Wort "Scheideweg" in die Debatte einbringe. Aber mir scheint, dass es seit einigen Jahren einen Wandel in unserer Gesellschaft gibt.
Wurde in früheren Jahren der Vorwurf einer "sexuellen Belästigung" eher "runtergespielt", so wird heute, das ist zumindest mein Eindruck, der Aussage einer Frau eine größere Glaubwürdigkeit zugesprochen als dem Mann, der quasi a priori in der Defensive scheint.
Wäre das vorstellbar:
Kachelmann ergreift gegen Alice Schwarzer Partei?
Wenn der Angeklagte Kachelmann heute in Alice Schwarzer so etwas wie eine publikumswirksame Nebenanklägerin gegen sich hat, so könnte man ja fragen, wäre dies auch sozusagen "seitenverkehrt" möglich? Könnte ein Meteorologe in gleicher Weise vor den bereitstehenden Mikrofonen und Kameras Partei gegen eine honorige Journalistin ergreifen? Oder würde sich eher der Eindruck vermitteln, mit welchem Recht mischt sich hier der Kachelmann in einen laufenden Prozess ein? Etwa nur weil er bekannt ist?
Ich frage das nur - und bitte daraus nicht gleich wieder falsche (oder gar gewollt falsche) Schlüsse zu ziehen.
Ganz klar: Falls Dominique Strauss-Kahns Schuld bewiesen ist, sollte er dafür unnachgiebig bestraft werden. Bis dahin verbieten sich alle Spekulationen und "DSK" muss als unschuldig gelten. So ist das in der Rechtssprechung verankert und das ist ein kostbares Privileg in unserer Zeit... in demokratischen Ländern!
So sehr ich die Iranerin Ameneh Bahrami verstehen kann - Wut und Trauer empfindet man, wenn man ihr Foto sieht! - so wenig taugt das iranische Urteil als Vorbild für die westliche Welt. Spinnen wir diesen Gedanken mal einen Moment weiter: Ich unterstelle der schwarz-gelben Regierung, sie würde einem zügellosen Kapitalismus das Wort reden, dürfte ich dann quasi aus Rache einen Tyrannenmord begehen, um das gesamte Volk von dieser vermeintlich kapitalistisch geprägten Politik zu befreien? Nein, natürlich nicht!
Das kann auch alles mit Medienrummel zu tun haben, dass Sie das Gefühl haben man ist automatisch auf der Seite der Frauen; während früher solche Fälle gar nicht erst ans Licht kamen ist das nun die Sensation, erst recht, wenn es einen der Großen betrifft.
@ Paulart
Sie schreiben:
>>Wäre das vorstellbar:
Kachelmann ergreift gegen Alice Schwarzer Partei?
Frau Schwarzer hat sehr erfolgreich, nämlich öffentlichkeitswirksam, für ihren Auftraggeber, als Journalistin, gearbeitet.
Das ist völlig legitim, bewegt sie sich doch in ihrem Berufsfeld und die Miete muss ja auch bezahlt werden.
Die kommenden Medienauftritte und Memoiren ( s. Marco Weiss, vom Sextäter zum Millionär, dank BILD )
werden sicherlich schonungslos mit den Klageweibern abrechnen und die Altersvorsorge des Herrn Kachelmann sichern.
Bewiesen ist, dass das Kachelmann-Opfer Verletzungen erlitten hatte, welche sie sich nicht selbst zufügen konnte.
Bewiesen ist auch, dass Kachelmann unmittelbar nach der Tat, Beweismittel vernichtet hat. Das konnte ihm nachgewiesen werden.
Diverse von Herrn Kachelmann bezahlte Gutachten und Gegengutachten, zeigen unzweifelhaft, dass Herr Kachelmanns Persönlichkeit und sein damit verbundenes Handeln, durchaus entscheidend von der sozialen Norm abweicht.
Letztendlich, welchen persönlichen Vorteil hat das Kachelmann Opfer durch diesen Prozess?
Warum also eine Straftat herbei fantasieren?
Ameneh Bahrami verdient Respekt. Diese blinde und verunstaltete junge Frau, setzt ein politisches Zeichen,
bewundernswert.
lisaschwert Nein, das habe ich so, glaube ich, auch nicht formuliert, denn von "automatischen Antworten" halte ich nicht viel.
Wenn mich beispielsweise eine Kollegin beim Arbeitsdirektor der "sexuellen Belästigung" zeihen würde, so säße ich als Mann erstmal in der Tinte! Und irgendwie - wo Rauch ist, muss auch Feuer sein - wäre es an mir, meine Unschuld zu beweisen. In einem funktionierendem Rechtsstaat muss das aber nach wie vor umgekehrt sein! Ich muss überführt werden! Ginge ich mit dem gleichen Vorwurf zum Arbeitsdirektor oder Betriebsrat - so wäre mir ein mildes Lächeln sicher.
Wir erinnern uns alle an den Film "Enthüllung" mit Demi Moore und Michael Douglas.
de.wikipedia.org/wiki/Enth%C3%BCllung
gramparsons, Ihre Darlegungen haben Sie hier ziemlich einseitig ausgebreitet, ganz sicher nicht objektiv. Da wir beide, so glaube ich, nur als Außenstehende an diesem Prozess teilnehmen, möchte ich auch gar nicht ins Detail gehen.
Ich teile Ihre Auffassung nicht, respektiere sie aber. Demnächst wird es ja (endlich!) ein Urteil geben.
Ameneh Bahrami kann ich gut verstehen, das habe ich auch so geschrieben, aber die Rechtsauffassung des Staates Iran mit den angedeuteten Konsequenzen teile ich nicht. - Ich bin auch ein strikter Gegner der Todesstrafe.
"das ist zumindest mein Eindruck, der Aussage einer Frau eine größere Glaubwürdigkeit zugesprochen als dem Mann, der quasi a priori in der Defensive scheint." - Darauf beziehe ich mich.
Der Eindruck, dass "der Aussage einer Frau eine größere Glaubwürdigkeit zugesprochen als dem Mann, der quasi a priori in der Defensive scheint", entsteht deshalb, weil der Aussage der Frau inzwischen zumindest offiziell und öffentlich überhaupt erstmal Glaubwürdigkeit zugesprochen wird. Das ist, wie Sie selbst schreiben, noch nicht lange so. Es gibt ein schönes Beispiel, wo ein US-amerikanischer Englisch-Professor sich darüber beschwert hat, dass nach seinem Gefühl sein Department von Frauen (als Lehrkräfte) überrannt wird - es stellte sich heraus, dass es gerade 10% Frauen waren, ein oder zwei davon wohl auch in leitender Position. So etwa ist das hier auch.
Mir (Frau) ist es übrigens auch mal passiert, dass ich von einem Mann (allgemein) akut belästigt wurde - die eintreffende Polizei hat ihn auch gleich als Übeltäter identifiziert. Aber ich machte allgemein den seriöseren Eindruck, hatte einen Zeugen an meiner Seite und gehörte auch zu einer Institution. Zudem hatten wir die Polizei gerufen, weil er Hausfriedensbruch begangen hatte. Ich war also aus der Position heraus einfach überlegen. Natürlich mag es auch eine Rolle gespielt haben, dass ich von den (männlichen) Polizisten als die Schwächere, da Frau, gesehen wurde, und ihr Beschützerinstinkt geweckt wurde. Aber das entspricht ja genau dem traditionellen Rollenbild.
Der "Politisierung des Privaten" oder der Verrechtlichung desselben sind abwr auch juristische und vor allem menschliche Grenzen gesetzt. Altes Unrecht kann durch Neues ersetzt werden: Konnte eine Frau in früheren Zeiten einen Mann, der sie vergewaltigt oder sexuell genötigt hat, nicht einmal anzeigen, so kann sie das heute, ohne dass irgend etwas passiert ist, aus einer persönlichen Kränkung heraus zum Beispiel, oder aus noch viel niedrigeren Beweggründen heraus- einfach, um ihm einmal eins auzuwischen; einen Denkzettel zu verpassen. Insofern haben wir also eine Art Gleichgewicht des Schreckens erschaffen, in dem jedes Geschlecht dem anderen übelst mitspielen kann.
Als aufgeklärte Menschen wissen wir natürlich, dass sowohl das eine wie auch das andere nur selten vorkommen- gemessen an der gesellschaftlichen Gesamtheit, wenn man dem so sagen darf. Weder Vergewaltigungen noch Falschbeschuldigungen sind alltäglich.
Was einem allerdings langsam aus all diesen Fällen bewusst wird, ist der Umstand, dass es für einen Rechtsstaat praktisch unmöglich ist, mit letztendlicher Sicherheit in einen Bereich vordringen zu können, in den (kurz) zuvor eingedrungen worden ist- unter welchen Umständen auch immer. Oder weiss jemand ganz genau, was bei DSK oder Kachelmann im entscheidenden Moment unter welchen Bedingungen warum passiert ist? Wenn keine äusseren Spuren von Gewalt vorliegen (was herauszufinden Monate nach einer Vergewaltigung so gut wie ausgeschlossen ist), dann spielen bei der Urteilsfindung wohl der Zeitgeist- und nicht die Indizien oder gar die Beweise eine entscheidende Rolle. Und das wird zunehmend zu einem Problem, auch in den Niederungen des gesellschaftlichen Machtgefüges.
Im Prinzip reicht es, einem Mann eine Vergewaltigung (plausibel begründet) vorzuwerfen- und er wandert in den Knast. Das hat man wohl auch im oberen Machtbereich unserer Gesellschaft begriffen: Die sexuelle Intrige feiert fröhlich Urständ!
@ Baphomed
Traut man Focus
www.focus.de/politik/ausland/dominique-strauss-kahn/strauss-kahn-zimmermaedchen-bangt-um-zukunft_aid_628709.html
dann handelt es sich genau um den von mir erwähnten J. Shapiro oder?
Grüße
@ Baphomed
... www.guardian.co.uk/world/2011/may/18/dominique-strauss-kahn-maid?INTCMP=SRCH
Grüße
"Im Prinzip reicht es, einem Mann eine Vergewaltigung (plausibel begründet) vorzuwerfen- und er wandert in den Knast."
Das war es nun gerade nicht, was ich hier behauptet habe; ich habe nicht von "sexueller Intrige" gesprochen. Aber bei vielen Beiträgen scheint mir die Frage verloren zu gehen, dass und auf welche Weise sexuelle Gewalt überhaupt in den machtgestützten Diskurs eingewandert ist.
"Weder Vergewaltigungen noch Falschbeschuldigungen sind alltäglich."
Vergewaltigungen und schwere sexuelle Belästigungen sind nur deutlich alltäglicher.
"Insofern haben wir also eine Art Gleichgewicht des Schreckens erschaffen, in dem jedes Geschlecht dem anderen übelst mitspielen kann."
Theoretisch kann ja, noch sind die Machtstrukturen aber so, dass die Gewalt in der Regel von den gesellschaftlich Mächtigeren ausgeht: den Männern.
"Konnte eine Frau in früheren Zeiten einen Mann, der sie vergewaltigt oder sexuell genötigt hat, nicht einmal anzeigen, so kann sie das heute, ohne dass irgend etwas passiert ist, aus einer persönlichen Kränkung heraus zum Beispiel, oder aus noch viel niedrigeren Beweggründen heraus- einfach, um ihm einmal eins auzuwischen; einen Denkzettel zu verpassen."
Das ist sicher möglich und passiert auch. Aber Frauen, die tatsächlich Opfer sind - und das ist die Mehrheit - sind auch immer gleich diesem Verdacht ausgesetzt. Geht eine vergewaltigte Frau vor Gericht, muss sie sich immer noch höchst unwürdig behandeln lassen, weshalb viele auch drauf verzichten.
Zur Erweiterung Ihrer Perspektive empfehle ich Ihnen diesen Artikel www.freitag.de/alltag/1120-liberte-pas-toujours (auch die Links darin sind aufschlussreich, wie z.B. der www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/may/23/game-only-one-side-plays-strauss-kahn und der daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill2967.html)
Zu dem link von der Will-Sendung: darin wird klar gesagt, dass eine vergewaltigte Frau oder eine Frau, die Opfer eines sexuellen Übergriffes wurde nach der Tat, die sie für ein Leben lang beutelt, durch die Justizgänge gebeutelt wird, sie muss beweisen, sie wird verhört, sie muss aussagen, auch in Gegenwart des Täters bei Verhandlung; deswegen, und wegen der Scham an sich, werden viele Delikte nicht angezeigt. (ich rede jetzt mal nur von Frauen, auch wenn es auch Mänenr betrifft)
Es ist also keineswegs so, dass Sexualdelikte nicht häufig passieren. Sie sind täglich. Die Tatsache, dass in der Öffentlichkeit mit bekannten Delikten oder mutmaßlichen falsch umgegangen wird + die Tatsache, dass vieles als Dunkelziffer ungehört geschieht sollte nicht dazu führen, das ganze Kind mit dem Bade auszuschütten, sondern dazu genau hinzusehen. Ich denke das sollte der Artikel ausdrücken.
Zu dem link von der Will-Sendung: darin wird klar gesagt, dass eine vergewaltigte Frau oder eine Frau, die Opfer eines sexuellen Übergriffes wurde nach der Tat, die sie für ein Leben lang beutelt, durch die Justizgänge gebeutelt wird, sie muss beweisen, sie wird verhört, sie muss aussagen, auch in Gegenwart des Täters bei Verhandlung; deswegen, und wegen der Scham an sich, werden viele Delikte nicht angezeigt. (ich rede jetzt mal nur von Frauen, auch wenn es auch Männer betrifft)
Es ist also keineswegs so, dass Sexualdelikte nicht häufig passieren. Sie sind täglich. Die Tatsache, dass in der Öffentlichkeit mit bekannten Delikten oder mutmaßlichen falsch umgegangen wird + die Tatsache, dass vieles als Dunkelziffer ungehört geschieht sollte nicht dazu führen, das ganze Kind mit dem Bade auszuschütten, sondern dazu genau hinzusehen. Ich denke das sollte der Artikel ausdrücken.
Zu dem link von der Will-Sendung: darin wird klar gesagt, dass eine vergewaltigte Frau oder eine Frau, die Opfer eines sexuellen Übergriffes wurde nach der Tat, die sie für ein Leben lang beutelt, durch die Justizgänge gebeutelt wird, sie muss beweisen, sie wird verhört, sie muss aussagen, auch in Gegenwart des Täters bei Verhandlung; deswegen, und wegen der Scham an sich, werden viele Delikte nicht angezeigt. (ich rede jetzt mal nur von Frauen, auch wenn es auch Männer betrifft)
Es ist also keineswegs so, dass Sexualdelikte nicht häufig passieren. Sie sind täglich. Die Tatsache, dass in der Öffentlichkeit mit bekannten Delikten oder mutmaßlichen falsch umgegangen wird + die Tatsache, dass vieles als Dunkelziffer ungehört geschieht sollte nicht dazu führen, das ganze Kind mit dem Bade auszuschütten, sondern dazu genau hinzusehen. Ich denke das sollte der Artikel ausdrücken.
TV-Tipp in dem Zusammenhang:
3sat Themenabend, erst "Das Fest" (ein Dogma-Film), dann "Und wir sind nicht die einzigen" (Doku). Da ist alles dabei, Missbrauch, Gewalt (Gewaltspirale), Macht, Verdrängung, Familie, Auge um Auge.
Daß Sie @Paulart, Ameneh Bahrami 'sehr' und 'gut' verstehen können, möchte ich doch sehr in Zweifel ziehen. Meines Wissens sind Sie keine im Iran geborene, dort aufgewachsene und aus abgewiesener Liebe gewaltsam entstellte und erblindete Frau.
Das iranische Urteil, daß sie - irgendwann - die Strafe am Täter selbst vollstrecken kann, taugt sicher nicht 'als Vorbild für die westliche Welt'. Es taugt aber dazu, den Irrsinn der Körperstrafen und der Geschlechterungleichheit im iranischen Recht zu demaskieren. Ameneh Bahrami erkaufte sich das Recht, beide Augen des Täters mit Säure zu blenden. Zwei gewaltsam erblindete weibliche Augen zählen nämlich wie ein männliches Auge.
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Danke an gramparsons für alle Kommentare hier.
Nachsatz @Paulart, Sie schreiben: 'Spinnen wir diesen Gedanken mal einen Moment weiter: Ich unterstelle der schwarz-gelben Regierung, sie würde einem zügellosen Kapitalismus das Wort reden, dürfte ich dann quasi aus Rache einen Tyrannenmord begehen, um das gesamte Volk von dieser vermeintlich kapitalistisch geprägten Politik zu befreien? Nein, natürlich nicht!'
Vielleicht nehmen Sie mal das GG zur Hand, Artikel 20 www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.html
'(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.'
'Quasi aus Rache' halte ich übrigens für eine auch auf die Causa Bahrami nicht unbedingt zutreffende Formulierung, 'Vollstreckung eines Urteils' erscheint mir sehr viel zutreffender. 'Rache' ist allein Ihre Spekulation über die Befindlichkeiten und Motivationen von Frau Bahrami - da Sie aber mutmaßlich keine im Iran geborene, aufgewachsene und aus abgewiesener Liebe gewaltsam entstellte und erblindete Frau sind usw.usf.
Na gut, dame.von.welt, Ihre Konklusion ist richtig, trifft aber auf alle (oder muss ich wirklich sagen: "fast alle"?) Foristen hier zu. Auf Sie auch.
Verzeihen Sie, wenn ich das hier nochmals wiederhole: Ich kann Ameneh Bahrami sehr gut verstehen; die Rechtsauffassung des Staates Iran hingegen teile ich nicht.
Was soll das heißen: Dürfen nur noch im Iran geborene oder im Iran Aufgewachsene über den Iran sprechen oder diskutieren? Dürfen nur noch Opfer über die "Opferrolle" und über eventuelle Konsequenzen diskutieren? Sollten nur noch Frauen über Frauenschicksale debattieren dürfen?
Doch wohl nicht.
Und was Sie, dvw,7em> über andere Userinnen oder User für Vermutungen anstellen, ist nichts weiter wie irrelevante Spekulation.
Das @Paulart, ist ein Widerspruch in sich: Sie nehmen von sich an, Frau Bahrami sehr gut verstehen zu können, teilen jedoch die Rechtsauffassung des Staates Iran, der Frau Bahrami sich ganz zweifelsfrei bedient, nicht.
Es steht ganz außer Frage, daß jeder seine 2ct zu jedem Thema beitragen kann und soll - das ist der Sinn eines Forums. Vermeintliche Gewissheiten über die Gefühlslage einer anderen Person abzusondern, zumal, wenn sie aus einem anderen Kulturkreis kommt und ein Schicksal erlitten hat, das mit dem Ihren nullkommanull zu tun hat, verbietet sich aber meiner Ansicht nach. Meine 2ct.
Welche Vermutungen stelle ich denn Ihrer Ansicht nach über andere 'Userinnen oder User' an?
Soll ich mal ein bißchen 'irrelevant spekulieren'? Darüber, daß Sie bei ZO trotz Ihrer stets etwas spät kommenden Kritik zu diesem oder jenem wie auch an der Umgangsweise der dortigen Redaktion mit ihren Nutzern bereits Ihren zweiten Leserartikel im 'neuen Leserartikelprojekt' veröffentlicht haben? Herzlichen Glückwunsch dazu! Wie Sie ja schrieben: nichts weiter als 'irrelevante Spekulation'.
Was, dvw, macht Sie denn so betroffen, dass Sie derart unsachlich argumentieren? Wer selbst 48 (oder waren es noch mehr?) "empfohlene Kommentare" bei ZO eingeheimst hat, der müsste doch nicht neidisch sein, wenn auch ein anderer mal zwei Online-Artikel dort publiziert hat.
Was das alles mit dem eigentlichen Thema ("Die Allianz von Macht und Gemächt") zu tun hat, erschliesst sich mir nicht.
Mit dem "Absondern" haben Sie 's ja. Sie haben ja mir unterstellt, ich könne mich eben nicht in die Lage Ameneh Bahramis versetzen. Wissen tun Sie 's nicht. Dann übernehmen Sie hier bitte auch nicht die Rolle einer "Richterin".
"[...] ... da Sie aber mutmaßlich keine im Iran geborene, aufgewachsene und aus abgewiesener Liebe gewaltsam entstellte und erblindete Frau sind usw.usf." (Ihre Worte).
Dazu kann ich nur sagen: "Sie doch auch nicht!"
@Baureithel: Das wollte ich Ihnen überhaupt nicht unterstellen.
@popkontext: Zu "Weder Falschbeschuldigungen noch Vergewaltigungen sind alltäglich." In der Schweiz wurden letztes Jahr 550 Strafanzeigen wegen Vergewaltigung eingereicht. Zur Zeit leben etwas über 8 Millionen Menschen in diesem Land. Wir könnten uns nun einen Vergewaltigungsquotienten ausrechnen, dann hätten wir es ganz genau...
Das Thema sexuelle Belästigung ist etwas ganz anderes und kommt endeutig häufiger vor. Wie häufig genau ist allerdings eine Frage davon, was man alles darunter versteht. Wenn nur schon Blicke unter dieses Kapitel fallen, dann dürfte jede Frau schon einmal sexuell belästigt worden sein, eventuell sogar mehrfach.
Um Ihnen mal einen Eindruck zu vermitteln, bin ich hier mal ganz offenherzig: Ich kann Ihnen als Frau im mittleren Alter, die ganz ok aussieht, aber nicht auffallend hübsch ist, die charmant, aber keineswegs kokett ist sondern eher sachlich, und die insgesamt souverän auftritt, versichern, dass eine Frau in ihrem Leben mehr als nur mal hin und wieder einen geierigen Blick oder eine "zufällige" Berührung, den sie als unangenehm empfindet, erfährt. Mir wurde mehrfach völlig aus heiterem Himmel von wildfremden Männern an den Busen gegrabscht, einer meinte seinen Pimmel raushängen lassen zu müssen, ein 70jähriger Brautvater grabscht mir als Bedienstete unter den Rock, ein Gast hält sein Knie genau auf Schamhöhe immer da hin, wo ich vorbei muss, ein Dozent knüpft sich in der Prüfung das Hemd auf etc. pp.
Dabei vermeiden die meisten Frauen schon instinktiv Situationen, in denen sie eventuell in Unannehmlichkeiten solcher Art kommen könnten. Ich bin auch schon mal von einer Chef*in* belästigt worden, die die Machtposition ausnutzen wollte - so was passiert auch, ohne Frage. Das war aber in meiner Erfahrung eine Ausnahme. Ich bin vom Typus her wie beschrieben niemand, der jetzt explizit einlädt, da tätig zu werden *und* hatte zudem Glück, dass mir nie was wirklich Schlimmes passiert ist. Andere Frauen haben da noch ganz andere Geschichten auf Lager.
Wenn "nur" 550 Strafanzeigen wegen Vergewaltigung eingereicht worden sind, liegt das ganz sicher an der Art, wie die Verfahren ablaufen, der allgemeine Schambesetzung des Themas, zudem handelt es sich oft um Abhängigkeitssituationen, die ausgenutzt werden. Es gibt ganz sicher Untersuchungen darüber, wo die Dunkelziffer liegen wird - und die ist ganz sicher deutlich höher.