Drehübung

Kommentiert II Die Ausländer haben es nicht gebracht, weiß man seit Roland Kochs Absturz bei der Hessenwahl. Nun sollen´s auf die Schnelle noch die Kinder richten ...

Die Ausländer haben es nicht gebracht, weiß man seit Roland Kochs Absturz bei der Hessenwahl. Nun sollen´s auf die Schnelle noch die Kinder richten für Hamburg. Bundesmutter von der Leyen hängt sich weit aus dem Fenster und schreit nach mehr Kindergeld ab Januar 2009. Solcherlei Gießkannengerechtigkeit wollten die Sozialdemokraten eigentlich nicht und das Geld lieber in die Kinderbetreuung investieren. In die Infrastruktur wohlgemerkt, nicht in die umstrittene "Herdprämie", von der noch keiner weiß, wer sie ab 2013 zahlen soll. Wie also kommt das Geld ans Kind? Wenn im Herbst, sobald der Bericht über das Existenzminimum vorliegt, die Steuerfreibeträge erhöht werden müssen, profitieren wieder die Besserverdienenden. Dann doch lieber mehr Kindergeld, wird sich Kurt Beck gedacht haben bei seinem halben Lutz am vergangenen Montag. "Variation aus beiden Ansätzen" heißt die neueste sozialdemokratische Drehübung. Wenn sich die SPD da mal nur nicht verrenkt oder gar einbricht auf der familienpolitischen Eisbahn. Auf der bewegt sich die Familienministerin allemal besser. Noch. Denn ihre Glanz-Pirouette hat sie auch noch nicht auf den Boden gebracht. Wer weiß, ob sie dabei nicht fällt.

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Geschrieben von

Ulrike Baureithel

Redakteurin „Politik“ (Freie Mitarbeiterin)

Ulrike Baureithel studierte nach ihrer Berufsausbildung Literaturwissenschaft, Geschichte und Soziologie und arbeitete während des Studiums bereits journalistisch. 1990 kam sie nach Berlin zur Volkszeitung, war im November 1990 Mitbegründerin des Freitag und langjährige Redakteurin in verschiedenen Ressorts. Seit 2009 schreibt sie dort als thematische Allrounderin, zuletzt vor allem zuständig für das Pandemiegeschehen. Sie ist außerdem Buchautorin, Lektorin und seit 1997 Lehrbeauftragte am Institut für deutsche Literatur der Humboldt Universität zu Berlin.

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