Ein Mann für alle Fälle

Gesundheitspolitik Karl Lauterbach war Einflüsterer der Macht, Berater und schließlich Talkshow-Dauergast und „Instanz“ in der Corona-Pandemie. Zum Helden aber taugt er nicht. Ein Porträt aus dem April 2021
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2021
Als Einflüsterer der Macht, als Berater und – seit Neuestem – als „Instanz“, ist Lauterbach doch nicht gefeit vor Opportunismus
Als Einflüsterer der Macht, als Berater und – seit Neuestem – als „Instanz“, ist Lauterbach doch nicht gefeit vor Opportunismus

Foto: Florian Gaertner/Photothek/Imago Images

Schon länger lag die Frage in der Luft. Ausgesprochen wurde sie dann – im Scheinwerferlicht der Kameras – am 19. März auf der Bundespressekonferenz. „Wäre Karl Lauterbach nicht der bessere Gesundheitsminister?“, forderte ein Kollege Jens Spahn, dem der SPD-Mann an diesem Tag assistierte, heraus. Beide versichern, sich „ewig zu kennen“ und immer „gut zusammengearbeitet“ zu haben. Aber wer weiß, setzt Spahn dann doch etwas gewurmt hinzu, „vielleicht wird er ja noch mal Gesundheitsminister.“ Nach der nächsten Bundestagswahl.

Assistenz ist allerdings der falsche Begriff für das, was Lauterbach ablieferte. Er redete nicht nur Spahn, sondern auch den Vize-Chef des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, an die