Ein Nein ist ein Nein

Sexualstrafrecht Noch immer existiert hierzulande eine Macho-Ideologie. Die Reform ist geeignet, ihr etwas entgegenzusetzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2016
Justizminister Heiko Maas (SPD) ist die Reform nun endlich angegangen
Justizminister Heiko Maas (SPD) ist die Reform nun endlich angegangen

Foto: Adam Berry/Getty Images

Ein „Nein“ heißt „Nein“, signalisierten EU-Politiker den Briten nach deren Exit, obwohl diese von ihrer Entscheidung nun selbst offenbar nicht mehr allzu überzeugt sind. Eigenartigerweise scheint ein Nein in der Politik aber eindeutiger wahrgenommen zu werden als im zwischenmenschlichen Bereich. Zwar sind laut Umfragen 86 Prozent der Deutschen für eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Demnach soll ein Mann, der sich über ein klares Nein der Frau hinwegsetzt und sie sexuell bedrängt, bestraft werden. Doch zumindest in den Kommentaren der Medien klaffen die Positionen dazu weit auseinander.

Misst man es an der Zeit, die es gedauert hat, bis diese alte Forderung von Juristinnen und Frauenverbänden nun ins Strafrecht aufgenommen wird