Ein Oberlehrer gegen Corona

Karl Lauterbach Seit zwei Jahren kämpft die Politik gegen die Pandemie und macht dabei die immer gleichen Fehler. Macht die Ernennung des Fachpolitikers der SPD zum Gesundheitsminister das besser?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2021

Er war nie ein Volkstribun, wenn er mit roter Snobby-Fliege und seinem medizinischen Kauderwelsch auftrat, obwohl es vom rheinischen Gaumen wie Volkslied klang. Dass das ehemalige CDU-Mitglied Karl Lauterbach als Quereinsteiger irgendwann einen SPD-Linken mimen wollte, schlug bei der Wahl der neuen Parteispitze 2019 auch nicht durch. Nach zwölf Jahren im Aufsichtsrat der privaten Rhön-Kliniken, als Mittänzer im Privatisierungs- und Ökonomisierungstango der ehemaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und nach den Drehungen, die der Gesundheitsökonom zusammen mit der SPD in Zusammenhang mit der Bürgerversicherung hinter sich hat, hätte man ihm eigentlich nicht mehr viel gegeben. Als die Pandemie ihren Beginn nahm, durfte er für seine Partei nic