Eiserne Rationen

Was ist ein gerechter Bedarf Zuteilungsmedizin ist kein Zukunftsprojekt, sondern verdeckte gesellschaftliche Realität, die wirtschaftlich unterfüttert wird
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Ein Anruf bei meiner Orthopädin brachte mich kürzlich einmal mehr auf den Boden der deutschen Gesundheitstatsachen: Der Durchstellung zur Terminvergabe vorgeschaltet war die Bitte, mit der Ziffer eins oder zwei kundzutun, ob es sich bei mir um eine Privat- oder Kassenpatientin handle. Zwar wusste ich vom Hörensagen im Bekanntenkreis schon, dass die in Berlin gut eingeführte und überlaufene Gemeinschaftspraxis Privatpatienten bevorzugt und qualitativ besser versorgt; doch so unverblümt und technisch in die "zweite Klasse" komplimentiert zu werden, war dann doch ein gelinder Schock.

Dass es in Deutschland eine "Zweiklassenmedizin" gibt - vor ein, zwei Jahren von jedem Gesundheitsfunktionär noch vehement bestritten -, darf mittlerweile sogar bei Christiansen