Ende des Lateins

Kirche Im Vatikan tagte ein Gipfel zum Kindesmissbrauch in der Kirche. Über konkrete Maßnahmen schweigt der Papst sich aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2019
Franziskus bei seiner Abschlussrede vor den 190 Versammelten, darunter zwölf Frauen
Franziskus bei seiner Abschlussrede vor den 190 Versammelten, darunter zwölf Frauen

Foto: Vatican/Corbis/Getty Images

Wir befänden uns an einem Wendepunkt, sagte Peter Iseley vergangenen Herbst anlässlich des zweiten Kongresses der Betroffenen sexueller Gewalt. Es sei ein historischer Moment: „Rund um den Globus beginnen die Institutionen der Rechtsprechung zu ermitteln und einzugreifen in das strukturell verankerte Phänomen des sexuellen Kindesmissbrauchs in den Kirchen sowie dessen Vertuschung.“ Iseley, Gründer der ältesten Betroffenenorganisation in den USA, bekräftigte damals sein Plädoyer für „null Toleranz“: Wer Kinder missbrauche, könne nicht Priester sein; Bischöfe und Kardinäle, die dies vertuschten, müssten ihres Amtes enthoben werden; und die Täter – dies seine umstrittenste Forderung – sollten