„Es geht um mehr als Markt und Staat“

Interview Wir müssen die politische Ökonomie feministisch drehen, sagt die Wissenschaftlerin Mascha Madörin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2014
Trugschluss: Care-Ökonomie wird meistens nur als soziale Frage, nicht als ökonomische diskutiert
Trugschluss: Care-Ökonomie wird meistens nur als soziale Frage, nicht als ökonomische diskutiert

Foto: Don Smith/AFP/Getty Images

der Freitag: Frau Madörin, seit der Finanzkrise redet alle Welt wieder vom Kapitalismus. Doch von feministischen Ökonominnen hören wir nur, dass Frauen genauso bezahlt und in den Chefetagen ebenso vertreten sein sollen wie Männer. Warum mischen sich Frauen nicht in die grundsätzliche Debatte ein?

Mascha Madörin: Das tun sie durchaus, aber sie dringen nicht durch. Bei der Frauenbewegung und den Gewerkschaften hat die Debatte über die Diskriminierung von Frauen in der Erwerbsarbeit eine lange Tradition. Durch sie ist das Thema überhaupt erst öffentlich relevant geworden. Genau das müssen wir für die Care-Ökonomie erst noch schaffen. Es braucht Zeit und gerade in Deutschland herrschen dafür erschwerte Bedingungen.

Warum?

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